FBB: Klares Nein zur Windkraft

16Juli
2021

„Wir werden der Windkraft nie unser OK geben“, unterstrich Martin Ernst, Chef der FBB, gerade beim Stammtisch. Aktuell befassen sich Hauptausschuss und Gemeinderat mit dem Thema Klimaziele. Deshalb ist jetzt die Stunde, über Windkraft in Baden-Baden und Umgebung zu entscheiden.

Es ist kein Geheimnis: Der Stromverbrauch in Deutschland wird sich bis 2030 deutlich erhöhen. Das hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier gerade deutlich gemacht. Sein Ministerium hatte eine Berechnung in Auftrag gegeben. Demnach soll der Stromverbrauch bis 2030 um rund 15 Prozent steigen. Begründet wird der steile Anstieg auch mit der Zunahme der Elektroautos, die künftig immer wichtiger werden. Denn der Verbrennungsmotor wird langfristig verschwinden, möglicherweise bereits 2035.

Mehr Energie wird gebraucht

Die große Frage ist: Wo kommt die Energie dafür her? Und so landet man schnell beim Thema erneuerbare Energien. Nicht nur die Großen der EU saßen gerade zum Thema Energiewende beim Klima-Gipfel zusammen – auch in Baden-Baden müssen die Ziele des Klima-Aktionsplans erreicht und der Weg dorthin beschlossen werden.

Entscheidung Ende des Monats

Ende Juli soll der „Klimaaktionsplan 2030“ im Gemeinderat verabschiedet werden. Doch vorher muss ausdiskutiert und genau abgewogen werden, welche Route man einschlagen möchte – und wie viel erneuerbare Energie anteilig genutzt werden soll.

Zwei Routen liegen auf dem Tisch

Ein Szenario der Verwaltung sieht vor, die Klimaziele bis 2030 mit einer CO2-Reduktion mit 40 Prozent zu erreichen. Die erneuerbaren Energien sollten dabei einen Anteil von 30 Prozent ausmachen. Und hier kommt die „lokale Windkraftnutzung“ ins Spiel sowie Photovoltaik-Anlagen. Doch im Vergleich zu letzteren sind riesige Windkrafträder störend für das Auge, sie greifen in die Natur ein, gefährden Tierarten, wie etwa Vögel und bringen Biosphärenreservate aus dem Gleichgewicht.

Protest in der Pfalz

Am vergangenen Wochenende hatten 450 Menschen im pfälzischen Clausen gegen Windräder im Pfälzerwald demonstriert und damit die Pläne der Landesregierung angeprangert, Windkraft im Pfälzerwald weiter auszubauen. In vielen weiteren Gebieten gab und gibt es Widerstände. Denn es spricht viel gegen Windkraft.

Gesundheitsrisiken durch Windkraft

Es gibt etwa Untersuchungen, die auf eine Gesundheitsschädigung des Menschen durch Windkrafträder hinweisen. Näher darauf eingehen werden wir in Kürze in einem weiteren Artikel auf FOKUS Baden-Baden.

Der Preis der Windkraft ist hoch

Angeblich könnten rund zehn Prozent des Stromverbrauchs durch Windenergie erwirtschaftet werden. Doch vergessen wir nicht: Baden-Baden hat als Kur- und Bäderstadt sowie als Bewerberin für den Weltkulturerbe-Titel eine Verantwortung für ihre Umgebung.

Idyllische Landschaften werden durch riesige Pfeiler zerstört

Zu bedenken ist der Zerstörungs-Impact von Windrädern in einer harmonischen Landschaft. Würde an Standorten wie etwa der Roten Lache eine Windkraftanlage gebaut, verlöre dieses beliebte Ausflugsziel, an dem so viele schöne Wanderwege starten, seinen Charme. Fehler dieser Art wurden bereits im Kinzigtal bei Offenburg gemacht: Hier wird die Wahrnehmung dieses idyllischen Tals durch die riesigen Windkrafträder empfindlich gestört. Man sieht sie schon in Offenburg.

Vorschlag Nummer zwei der Stadtverwaltung

Der zweite Vorschlag der Stadtverwaltung verzichtet auf Windkraftnutzung in Baden-Baden und Umgebung – damit könne aber der Anteil von 30 Prozent erneuerbarer Energien nicht erreicht werden. Es braucht also Zeit, Wissen und Diskussion, um nun die richtige Entscheidung zu treffen. Für die FBB ist der Kurs klar: Windkraft hat in unseren Gebieten nichts zu suchen. Schon im Mai 2020 hatten einige Fraktionen – FBB, FW, CDU und FDP – den Antrag gestellt, die regionale Windkraftplanung zu kippen. Wir werden diesen Kurs konsequent weiter verfolgen.

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