Keine Windräder rund um Baden-Baden

15Januar
2018

Wer die wunderbare Schönheit der Landschaft rund um Baden-Baden auf sich wirken lässt, wird kaum verstehen, dass es einmal eine Mehrheit im Gemeinderat der Stadt gab, welche diese Landschaft mit gigantischen Windkraftanlagen verschandeln wollte.

Für ein bisschen Geld, für ein wenig Ideologie oder aus reinem Opportunismus. Die Fraktion der Freien Bürger für Baden-Baden (FBB) war immer gegen diese geplanten Windkraftparks: denn sie sind ökonomisch sinnlos (es gibt bei uns zu wenig Wind), sie verschandeln die Landschaft und sie brummen ohrenbetäubend, was bedeutet, dass sie einen großen Abstand zur Wohnbebauung halten müssen. Mit diesen Argumenten kam dann auch eine Bürgerinitiative. Vor allem die Leute in Geroldsau machten einen Aufstand und schon fielen die braven CDU-Mannen in Baden-Baden um. Plötzlich waren sie auch gegen Windkraft, weil die Bürgerinitiative ihnen Beine machte.

Jetzt scheint wieder alles von vorn zu beginnen. Seit ein paar Tagen entbrennt ein neuer Streit: zwischen den Abgeordneten der CDU und der Grünen. Die CDU meint, die Bedingungen (gemeint die Abstandsregelungen zur Wohnbebauung) hätten sich geändert, also wären alte Pläne für Windkraftparks automatisch wirkungslos, weil die Abstandsregeln zur Wohnbebauung nicht eingehalten seien. Und die Grünen schreien auf: das mit den Abstandsregeln stimme so nicht, die CDU-Leute könnten komplizierte Bestimmungen nicht kapieren und nebenbei sowieso nicht rechnen, alles sei prinzipiell wie zuvor. Es ist völlig unklar, was dieser neue Krach bedeutet (den tatsächlich kaum jemand versteht). Klar sollte jedoch sein, dass es keine neue Diskussion um Windkraftanlagen rund um Baden-Baden geben darf. Das hat nebenbei auch der Gemeinderat inzwischen so beschlossen. Die Diskussion ist also (wie man an der Nordseeküste sagen würde, wo es tatsächlich genug Wind für Windenergie gibt) nichts als Windmacherei.

Es gibt eine durchschlagende Begründung gegen Windmühlen rund um Baden-Baden: wir besitzen den einzigen restlichen Teil des Schwarzwaldes, der noch unberührt ist von der „Verspargelung“ der Landschaft. Bei uns, rund um Baden-Baden, sehen die Schwarzwaldhöhen noch aus wie je: Wald pur. Sonst, ob rund um Freiburg oder Offenburg und südlich von Achern sind die Berge gespickt mit Windkrafträdern. Wir sollten, das ist jedenfalls der Standpunkt der FBB von Anfang an gewesen, unsere Landschaft so lassen, wie sie jetzt noch ist. Reiner Schwarzwald ohne dass die Bergkämme gespickt sind mit sich ewig drehenden Windmühlen. Wir leben in Baden-Baden von dieser Natur, wir brauchen keine brummende Stromerzeugung, die in Wirklichkeit extrem teuer ist. Und wir brauchen diesen eitlen Streit zwischen Grünen und CDU nicht, denn er bringt auch nichts.

Foto: Ben Becher