„Wir sollten die E-Bike-Wende einläuten“

24August
2021

Florian Setzler, Ortschaftsrat der FBB, wohnt auf über 400 Meter Höhe in Ebersteinburg. Er plädiert für einen überörtlichen Radverkehr: Wenn Strukturen geschaffen würden, wäre E-Bike-Pendeln kein Problem – und die Stadt käme der Mobilitätswende ein großes Stück näher.

„Auch ein höher gelegener Ort wie Ebersteinburg, der ÖPNV-technisch auch nur nach Baden-Baden und Gaggenau, aber nicht nach Haueneberstein, Oos und Rastatt angebunden ist, wäre eigentlich ein Top-Kandidat fürs E-Bike-Pendeln“, bekräftigt Florian Setzler. „Das wäre eine echte Mobilitätswende, wenn öfter mal der PKW-Individual-Pendelverkehr fürs Ins-Büro-Fahren durch das E-Bike ersetzt würde.“

Das E-Bike eröffnet neue Möglichkeiten

Die Erfindung und Verbreitung des E-Bikes bietet neue Optionen – nicht zuletzt deswegen fördern viele Arbeitgeber mittlerweile ganz aktiv das Leasing von E-Bikes für ihre Angestellten. Der Vorteil, sich mit dem E-Bike zu bewegen, ist gerade für Bewohner in Höhenlagen reizvoll: Steigungen können bequem gemeistert werden, im Gegensatz zum „normalen“ Fahrrad wäre also ein Umstieg auf ein sanfteres Verkehrsmittel selbst in Ebersteinburg möglich – sofern die Stadt mitmacht.

Das Wegenetz muss ausgebaut werden

Doch dafür müssten erst einmal entsprechende Strukturen geschaffen werden: „Da Ebersteinburg vor dem E-Bike-Hype eben nicht für den überörtlichen Radverkehr in Frage kam, müsste man den Radverkehr erst einmal ins Wegenetz integrieren“, resümiert Florian Setzler.

„Denkbar wäre hier ein Ausbau beziehungsweise eine Beschilderung von Waldwegen. Denn es gibt welche, die man nutzen kann, etwa, um nach Baden-Baden, Balg, Oos oder Haueneberstein zu kommen. Diese sollte man allerdings nur bei gutem Wetter und guter Sicht als Pendler befahren. Leider sind diese Wege nicht ausgeschildert.“

Ein Plan soll erarbeitet werden

OB Margret Mergen sei, so Setzler, bei ihrem Vor-Ort-Termin in Ebersteinburg nicht abgeneigt gewesen von dieser Idee. Doch man müsse vorab im Ortschaftsrat einen Plan aufstellen, wo man beschildern sollte und diesen Plan einreichen. Dann ließe sich etwas machen. Florian Setzler: „Ich habe mich mit Ute Förderer-Heers, der Ebersteinburger Stadträtin der Grünen, abgesprochen. Wir wollen uns in der Tat nach den Ferien zusammensetzen, einen Vorschlag ausarbeiten und einreichen.“

Gefahren auf den üblichen Strecken

Als gefährlich schätzt Setzler die Berg- und Talfahrt über die Rotenbachtalstraße ein. „Das geht gar nicht. Dort sind Radfahrer grundsätzlich gefährdet beziehungsweise eine Gefahr. Besser wäre es, wenn wir künftig E-Bike-Pendler auf andere Wege brächten. Die beschilderten und gegebenenfalls ertüchtigten Waldwege könnten hier eine sicherere Alternative sein.“

Fotos: Ben Becher