Haueneberstein: Die Nerven liegen blank

22Oktober
2019

Die Bürger sind mit ihrer Geduld am Ende: Durch die Baustelle in der Karlsruher Straße sind die kleinen Straßen drum herum heillos überlastet. Die Stadtverwaltung – regelt das Problem nicht. Nicole Bächler, Ortschaftsrätin der FBB, nimmt dazu Stellung.

Es ist kein Spaß, in diesen Tagen von Oos nach Kuppenheim zu fahren: Denn in Haueneberstein herrscht Chaos. Die Krux und das Ärgernis: Viele Verkehrsteilnehmer folgen nicht der ausgeschilderten Umleitung über die B3, sondern nutzen Schleichwege über den Zollernweg und das Herrenpfädel. Leider werden Schilder wie „Durchfahrt verboten“ oder „Frei bis ...“ ignoriert. Aber diese Verstöße werden nicht geahndet. „Die Beschilderung ist eindeutig: Die Ortsdurchfahrt von Haueneberstein ist gesperrt!“, betont Nicole Bächler. „Es besteht eine Überbelastung des Herrenpfädels sowie der Nebenstraßen. Verschärft wird die angespannte Situation von Autofahrern, welche die Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h nicht einhalten“, erklärt die Ortschaftsrätin. „Leider wird hier in keinster Weise reagiert. Hier stellt sich mir die Frage: Stellt die Stadt Verkehrsschilder auf, meint es aber gar nicht so?“ Und sie fasst zusammen: „Die Anwohner sind genervt! Sie fühlen sich allein gelassen mir ihren Sorgen. Seit Jahren warten auch die Anwohner der Karlsruher Straße auf eine sinnvolle Lösung.“

Gefahr für Fußgänger, insbesondere Schulkinder

Bedenklich ist diese Überlastungs-Situation nicht nur für Anwohner, die eine enorme Lärmbelastung aushalten müssen, sondern auch für die Fußgänger, die in diesen Bereichen Straßen überqueren müssen. Gerade jetzt, wo Dunkelheit und Regen die Straßen sowieso schon unsicher machen. Nicole Bächler: „Ich konnte mehrfach beobachten, dass die Autofahrer den Zebrastreifen nicht beachten. Es wird auf dem Überweg gehalten oder gar nicht angehalten, wenn beispielsweise ein Kind die Fahrbahn überqueren möchte. Vermehrt sieht man morgens, dass Eltern ihre Kinder zur Schule begleiten, um sicherzustellen, dass sie unversehrt ankommen.“ 

Wo ist die Polizei?

Von der Stadt kommt zu wenig – obwohl die Bedenken der Bürger immer wieder vorgetragen wurden. „Wie bereits mehrfach von Anwohnern und auch von mir gefordert, brauchen wir Geschwindigkeitskontrollen“, betont Nicole Bächler.

Besserung ab Ende November?

Hoffen können die Bürger erst mal nur auf eines: Dass die Sanierungsarbeiten in der Karlsruher Straße möglichst bald ein Ende finden. Laut der städtischen Abteilung Tiefbau soll der Bauabschnitt der Karlsruher Straße zwischen Zollernweg und Steinhauerweg bis Ende November fertig sein. Dann wird sich die Verkehrssituation im Zollernweg und Herrenpfädel vielleicht etwas entspannen. Bleiben wird jedoch das bittere Gefühl, in der heißen Phase von der Stadtverwaltung allein gelassen worden zu sein.

Die Anwohner fordern eine dauerhafte Entlastung

Doch es muss auch eine langfristige Lösung her. Nicole Bächler: „Denn selbst wenn die Baustelle in der Karlsruher Straße beendet ist, wird der Verkehr sich wieder teilweise verlagern. Klar ist auch, dass der Verkehr nicht weniger wird. Die Anwohner fordern als langfristige Lösung eine sinnvolle Anbindung der B3, damit die Abkürzung durch Haueneberstein gar nicht mehr attraktiv ist.“ 

Foto: Ben Becher