Ziel erreicht: Die Kuppel der Stourdza-Kapelle wird vergoldet

21April
2020

Am vergangenen Freitag, 17. April, ging eine Presse-Mitteilung der FBB und FDP an die Presse. Folgende Inhalte gaben Martin Ernst, Fraktionsvorsitzender FBB, und Rolf Pilarski, Fraktionsvorsitzender FDP, bekannt:

  • Am 15.04. erfolgte der Startschuss für die Vergoldungsarbeiten des Stourdza-Kapellendaches aus Bürgerspenden. Die Ausschreibung wird jetzt vom Baudezernat durchgeführt. Anlass dafür ist die verbindliche Zusage der Fraktionen Freie Bürger für Baden-Baden und FDP, dass sie für den aus Bürgerspenden eventuell nicht ausreichenden Betrag selber geradestehen.

  • Das Wissen um die ursprüngliche Vergoldung des Kuppeldaches und der Laterne der Stourdza-Kapelle war lange Zeit verschüttet. Erst nach über 100 Jahren, bei der Sanierung des zerstörten Holzwerks unter der Kuppel, wurde dieser „Kriegsschaden“ zur Rohstoffgewinnung, verursacht auf Anweisung des Kriegsministeriums im Jahr 2018, wieder ins Bewusstsein gerufen.

  • Nach dieser Information im Bauausschuss, verbunden mit dem Hinweis, dass keine städtischen Mittel für eine Neuvergoldung vorhanden sind, stand für Prof. Dr. Heinrich Liesen von der FBB-Fraktion fest: Dieses herausragende Kulturdenkmal hat es verdient, im alten Glanz über Baden-Baden zu leuchten. In der Folgezeit war er Motor für eine bürgerliche Spendenaktion, für die er bei den anderen Fraktionen, dem Verein Stadtbild und kulturbewussten Mitbürgern warb. Nach einem Anfangserfolg wurde es mühsamer, zumal die Corona-Krise in den Fokus rückte. Leider auch mit abstrusen Forderungen z.B. aus der CDU-Fraktion, die privaten zweckgebundenen Spenden von kulturbewussten Bürgern sollten an Vereine, die sich in der Corona-Krise engagieren, umgeleitet werden.

  • Im Mittelpunkt der jetzigen Bemühungen steht auch die Tatsache, dass nur ein kurzes Zeitfenster zur Verfügung steht, um während der laufenden Dachsanierung auch die Vergoldung aufzubringen.

  • Eine nächste Gelegenheit kommt erst, wenn eine erneute Dachsanierung ansteht, frühestens also in zwei bis drei Generationen

  • Ein Schlusstermin für die Spendeneinwerbung wurde von OB Mergen zunächst zum 03.04. gesetzt. Bei der letzten Gemeinderatssitzung wurde mit einem Antrag der FDP-Fraktion eine erneute Diskussion erzwungen, die letztlich eine Verlängerung der Spendenaktion bis zum 15.04. ergab und, weil die Restsumme vom Spendenergebnis bis zu den veranschlagten Kosten von 85.000 Euro durch die FBB und FDP-Fraktionen verbürgt wurde, die Maßgabe der OB „keine öffentlichen Mittel für eine Dachvergoldung“ einzusetzen, sich damit erübrigte.

  • Nach dieser Erklärung der beiden Fraktionen entstand innerhalb weniger Tage eine erneute Spendenbereitschaft in der Bürgerschaft, auch aus dem Umland und Landkreis, die bis zum 15.04. weitere 40.000 Euro einbrachte und damit die Bürgschaftsverpflichtung der beiden Fraktionen praktisch ablöste.

  • Die Bauverwaltung kann, dank Bürgersinn und Bürgerhilfe, auch in Krisenzeiten jetzt auf ein wohlgefülltes Spendenkonto für die Vergoldungsarbeiten zurückgreifen und sicherstellen, dass neben der Russisch-orthodoxen Kirche nun auch die Stourdza-Kapelle mit ihren vergoldeten Kuppeln unserem Stadtbild ein Stück des ursprünglichen Glanzes zurückbringen kann.

         Foto: Ben Becher