Kiosk am Leo: deutlich höhere Kosten für die Mieter

07Februar
2019

Bald ist es soweit: Ende März wird der neue Kiosk am Leopoldsplatz den Mietern übergeben. Am 1. April will das Ehepaar Ziller eröffnen. Berappen müssen die beiden jedoch deutlich mehr als zuvor.

Ein Top-Architekt am Werk

Keine Frage – der neue Kiosk wird richtig schick! Beauftragt für den Entwurf wurde der Baden-Badener Architekt Herbert Basler, der in Baden-Baden vorwiegend hochwertige Villen baut oder saniert. „Der Entwurf zitiert klassisch-moderne Kiosk-Architektur am alten bewährten Standort auf eine schlichte und elegante Weise, die das Stadtbild dieses wichtigen Platzraumes am Übergang in die Sophienstrasse unterstützen soll“, heißt es bei der Gesellschaft für Stadterneuerung und Stadtentwicklung Baden-Baden mbH, kurz GSE, wo uns Wolfgang Baur Auskunft gab. Die GSE ist Eigentümerin des Kiosks.

Faltbare Glaswand und weitere Extras

Ausgeführt wird der Bau in einer Stahl-Holzkonstruktion mit filigranen Dachüberständen, mit Alu-Fensterelementen und glatten Putzflächen. Die Verkaufsfläche wird sich dann über eine faltbare Glaswand zum Leopoldsplatz öffnen.

Nicht gerade ein Schnäppchen

So viel Schönheit hat ihren Preis: 220.000 Euro kostet das Schmuckstück. Der kleine Laden wird zehn Quadratmeter groß sein – damit knapp zwei Quadratmeter größer als zuvor. Grund: Es gibt nun eine Toilette darin. Wolfgang Baur: „Natürlich ist der Kiosk relativ teuer – aber es ist eben auch nichts von der Stange. Ich finde den Kiosk gelungen, er wertet den Platz auf.“

Deutlich mehr Miete

Die hohen Kosten werden die Mieter zu spüren bekommen: Der Weg der Einigung dauerte, verlangte die GSE doch anfangs eine saftige Mieterhöhung von, wie man hört, 80 Prozent. Das Ehepaar Ziller weiß, dass man mit Zeitschriftenverkaufen nicht reich werden kann – und handelte beherzt. Schließlich einigte man sich. Wolfgang Baur: „Die Miete wird ab dem Zeitpunkt der Übergabe angepasst, es gibt eine Erhöhung um rund 30 Prozent.“

Hohe Einbußen in den vergangenen zwei Jahren

Um die höhere Miete zu bezahlen, müssen viele Zeitschriften und Postkarten verkauft werden. Zum Glück kann man auf die Freundlichkeit und Begeisterung der Kioskbetreiber zählen. Dabei hätten denen das Lachen oft genug vergehen können: 2017 war der Kiosk provisorisch in einen Container nahe Eiscafé Capri gezogen. Die finanziellen Einbußen, die damit verbunden waren, hat das Ehepaar deutlich zu spüren bekommen, besonders im Jahr 2017.

Feierliche Eröffnung

Es wird also höchste Zeit, dass der Kiosk wieder auf den Leo kommt. Dort wird er offiziell eröffnet werden – wie und wann, ist noch in Klärung. Immerhin gibt es seit 100 Jahren an diesem Ort ein kleines Lädchen. Möge es florieren!

Foto: privat / Herbert Basler