Kauft lokal!

27November
2020

Keine Frage: Dem heimischen Handel geht es an den Kragen. Was hilft? Shoppen, bis die Karte glüht – und zwar jetzt, bei uns, in der Stadt. Bitte nicht zögern, sonst könnte es zu spät sein!

Das hat schon etwas Perverses: Da werden Konzerne reicher und reicher – Amazon – und zahlen nicht mal Steuer. Gleichzeitig geht der lokale Handel langsam aber sicher vor die Hunde. Bestellen bei Amazon: klar, ist bequem. Aber ist es nachhaltig? Nein. Und es hält auch nicht das Geschäft in der Stadt am Laufen.

Wagener schlägt Alarm

Der Aufruf von Franz-Bernhard Wagener Mitte November war klar und deutlich: „Bedient euch der Geschäfte in eurer Stadt!“ Unverblümt gab er im BT-Interview zu: „Die Geschäfte laufen ausgesprochen schlecht.“ Und er wisse auch gar nicht, wie lang er das finanziell durchhalte. Ein Schock! Klar, ie Menschen sind verunsichert, doch die Läden hängen voller Mäntel, warmer Jacken, festlicher Kleidung. Wageners Appel: Jeder Einzelne kann etwas tun, damit das Ladensterben kleiner wird – jeder kann seine Geschenke oder warmen Sachen in unserer Stadt kaufen, anstatt bei Zalando und Konsorten zu bestellen. Dem Bekleidungshandel geht es an den Kragen: Hier liegt das Minus aktuell bei 40 Prozent!

Weihnachtsgeschäft? Ob das noch was wird!

Das Vorweihnachtsgeschäft wird im C-Jahr deutlich kleiner ausfallen: Laut Umfrage des Handelsverbandes Baden-Württemberg rechnet jeder zehnte Händler mit einem Einbruch von mehr als 50 Prozent! Fast 40 Prozent glauben, dass die Erlöse zwischen 30 und 50 Prozent zurückgehen werden. Erklärung: Die Menschen flanieren weniger durch die Innenstädte, weil Freuden wie Weihnachtsmarkt, Restaurant-, Kino- oder Theaterbesuch im Teil-Lockdown nicht möglich sind. Die stationären Einzelhändler trifft es hart: Knapp zwei Drittel stellen sich auf maue Besucherzahlen in den Geschäften ein.

Der Kunde ist König – und entscheidet über Leben und Tod von Geschäften

Gegen Amazon & Co. müht sich der Einzelhändler vor Ort nach allen Regeln der Kaufmannskunst ab, im Geschäft zu bleiben. Und das ist buchstäblich gemeint! Denn: Macht er jetzt kein Weihnachtsgeschäft, ist schnell Schicht im Schacht. Und all die schönen Geschäfte, ihr verlockendes Angebot, ihr Service: Wir werden Sie vermissen, wenn sie mehr da sind.

Das Personal hat wenig zu tun

Gleichzeitig müssen Gehälter bezahlt werden. Die Krise im Einzelhandel trifft viele Frauen. Wird der lokale Handel nicht unterstützt, wird es zu Entlassungen kommen, die Arbeitslosenzahlen 2021 werden es zeigen. Es gilt also, zu handeln.

Auf, in die Stadt!

Also nichts wie los, Maske auf und rein in die Stadt: Auch Bücher kann man bestens im heimischen Buchgeschäft kaufen. Kostet dasselbe! Dafür bekommt man noch eine Buchkritik aus belesener Hand, trifft echte Menschen und hat vermutlich ein nettes Schwätzchen gehalten. Und, mal ehrlich: Das Geld, das gerade nicht in Restaurants ausgegeben wird, muss doch unter die Leute!

Fotos: Pixabay.com