Jetzt geht es noch mal ums Ganze

17April
2017

Beraten werden Mehrkosten (alles in allem: fast 8 Millionen inzwischen!), es geht um das Pflaster und vor allem um die Bauzeit: Der Leo könnte wesentlich schneller und billiger fertig gebaut werden. Das würde manchen Geschäften der Innenstadt ihr Überleben sichern.

Der Leo-Umbau ist ein Skandal der Verwaltung: angeblich hat die Oberbürgermeisterin Frau Mergen erst „aus der Zeitung“ erfahren, dass die Baukosten sich fast verdoppelt hatten. Der neue Baubürgermeister Alexander Uhlig hatte es immerhin publik gemacht. Nun kommt auch noch die Baufirma Weiss mit dem Vorschlag, statt des vorgesehenen Pflasters („Schachbrett-Beton“) farbigen Asphalt zu verbauen: 1 Million könnte man dadurch sparen und wäre auch noch wesentlich schneller fertig.

Die FBB -die Wählervereinigung Freie Bürger für Baden-Baden- die FBB hat immer gegen Zeitplan (2 Jahre!!), die vagen Baukosten und das Betonpflaster gestimmt. Das Schachbrett-Pflaster, das in Wirklichkeit aus klobigen Betonplatten besteht und das den Charme einer Schweizer Autobahn ausstrahlt, passt zu Baden-Baden wie ein Flachdach zum Kölner Dom. Die FBB ist der Überzeugung, das vorgesehene Pflaster aus Betonplatten passt nicht zum Leo, sondern es passt nur zur CDU und ihrem angeschlossenen Stimmvieh im Gemeinderat.

Die Bauverwaltung unter dem ehemaligen Baubürgermeister Hirth hat (mit tätiger Mithilfe von OB Mergen) den Bauausschuss und den Gemeinderat an der Nase herum geführt und ihn dann auch noch in die Baugrube plumpsen lassen, bevor diese dann für den G-20 Gipfel (erinnert sich noch jemand an ihn?) zugeschüttet wurde. Allein das kostet reichlich 90.000 Euro mehr.

Nun geht es in der Sondersitzung nur noch um Schadensbegrenzung!

Inzwischen steht eine ganze Reihe von Innenstadtläden in Baden-Baden vor dem Aus. Keine Kunden bedeutet kein Umsatz, heißt Ladenschließung oder mindestens Entlassung von Angestellten. Einige Geschäfte haben bereits dicht gemacht, weitere Schließungen drohen, wenn nicht der Bau beschleunigt wird. Er muss schleunigst fertig werden und es muss eine Lösung (auch für die Geschäfte am Augustaplatz!!) gefunden werden, die darunter leiden, dass die städtischen Busse hier nicht mehr halten sondern über die Allee umgeleitet werden. Am Augustaplatz langweilen sich jetzt sogar die Stadtstreicher und Bettler – nichts mehr los. Und außer Beileidsbekundungen ist der Stadtverwaltung bisher für diese Geschäfte nichts eingefallen.

Die FBB ist für Effizienz, schnellen Abschluss der Baumaßnahmen, und deshalb auch für den vorgeschlagenen farbigen Asphalt. Richtig schön ist das zwar auch nicht. Aber immer noch schöner als das dümmliche Schachbrettmuster aus riesigen Betonplatten. Vor allem: wir brauchen die eingesparte Million (um soviel wäre Asphalt gegenüber dem hässlichen Beton billiger!!) für andere, dringende Hilfen, beispielsweise als Unterstützung auch für unsere Innenstadthändler.

Zu fragen bleibt außerdem:

* Warum wird die Luisenstraße erst später umgebaut? Warum nicht gleich zusammen mit dem Leo?

* Warum arbeiten auf der Leo-Baustelle immer so wenige Arbeiter?

* Warum ging es bisher nicht schneller?

* Wieso rechnet man erst jetzt die Kosten für den Leo zusammen?

* Und wieso erfährt die Oberbürgermeisterin Margret Mergen die Leo-Kosten erst aus der Zeitung?

Der Leo und sein Umbau werden uns leider noch lange beschäftigen.

Und wie teuer ist der Leo-Umbau am Ende wirklich?

Foto: Ben Becher