Heinrich Liesen und die Blumen auf den Oosbrücken

19Dezember
2016

Prof. Dr. Heinrich Liesen ist ein Stadtrat für die FBB in Baden-Baden, ein Mann der leisen Töne und der musischen Gesten.

Er liebt die schönen Gartenanlagen in Baden-Baden und er ist einer der aktivsten Liebhaber der Lichtentaler Allee. Doch anders als andere Liebhaber legt er schon auch mal höchstselbst Hand an, wenn es um die Blumen auf den Oosbrücken geht.

So auch gestern Vormittag. Das Gartenamt hatte die Kästen leer geräumt und Heinrich Liesen bepflanzte nun die Blumenkästen neu auf den Brückengeländern über der Oos beim Kloster Lichtental (dort, wo die Lichtentaler Allee beginnt).

Normalerweise kümmert sich das Gartenamt um diese Blumenkästen, im Frühling werden sie jeweils neu bepflanzt. Und im Herbst ist dann irgendwann einmal Schluss. Aber da es um viele Blumenkästen geht, muss das Gartenamt sozusagen pauschal handeln, wenn es um die Blumen auf den Brückengeländern geht. Zu einem bestimmten (lange vorher fest gelegten) Termin im Spätherbst werden dann alle (oft noch nicht abgeblühten) Pflanzen herausgenommen und entsorgt. Jeder hat Verständnis dafür. Auch der Bürger Heinrich Liesen. Doch er entschloss sich in diesem Jahr, aktiv zu werden: er besorgte sich (auf eigene Faust und eigene Kosten) winterharte Pflanzen (also Christrosen, die winterhart sind), nahm eine Schubkarre mit Gartenerde und begab sich zur Au- und Oosbrücke.

Das heißt: er bepflanzte unter dem Beifall einiger Passanten die Kästen auf dem Brückengeländer über die Oos beim Kloster Lichtental neu: nun können sie über den Winter blühen.

Übrigens: auch das gibt es. Leider. Als Liesen eine Stunde später (also um ca. 12.00 Uhr gestern) die frisch gepflanzten Blumen seiner Frau zeigen wollte, fehlte schon eine der von ihm eingesetzten Blumen.

Jemand hatte die Pflanze geklaut.

Foto: Ben Becher