Geht raus! Gebt Geld aus! Wenn ihr es könnt

16Juni
2020

Nie fiel die Entscheidung für ein Paar neue Schuhe leichter: Der Einzelhandel der Stadt braucht dringend Einnahmen. Und nicht nur der: Rausgehen, Kultur und Gastronomie unterstützen ist jetzt Bürgerpflicht. Ein Plädoyer von Cornelia Mangelsdorf.

Vergangenen Mittwoch habe ich es zum ersten Mal seit Monaten wieder gewagt und nicht lang gefackelt: Ich war im Schuhgeschäft. Die hübschen Sandalen sah ich im Schaufenster – ich kaufte sie sofort. Ja, wir Frauen finden immer einen Grund, neue Schuhe zu kaufen. Dieses Mal wollte ich vor allem mithelfen, die Wirtschaft anzukurbeln.

Kaufen hat jetzt eine andere Bedeutung

Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Ich bin weder ein Fan von überbordendem Konsum noch habe ich einen Vertrag mit dem Stadtmarketing. Ich bin dankbar und voller Respekt, dass die Corona-Krise so gut gemanagt wurde und dass die Menschen aufeinander achtgegeben haben. Rücksicht nehmen sollte das Gebot der Stunde bleiben. Doch wir dürfen wieder teilnehmen am bunten Stadtleben, mit all seinen schönen Facetten. Und auch ich möchte meinen Beitrag leisten, dass es den Händlern, Künstlern und Gastronomen bald wieder etwas besser geht.

Geld ausgeben – jetzt ist der richtige Zeitpunkt

Seien wir doch mal ehrlich: Corona hatte für alle, die normalerweise in der Stadt ihr Geld ausgeben, einen Nebeneffekt. Da häufte sich Geld, das monatlich aufs Konto kam, an – sofern welches reinkam. Alle, die eine sichere Rente oder einen soliden Job haben, sei deshalb eines geraten: Unterstützt jetzt alle, die in Baden-Baden auf Besucher und Kundschaft angewiesen sind – gebt Geld aus, damit andere wieder welches in der Kasse haben!

Nichts wie los

Die Landesregierung lockert nach und nach die Beschränkungen, die uns Corona auferlegt hat. Und das ist, mit Maß, Maske und Abstand, auch gut so. Denn unsere Händler und kulturellen Einrichtungen brauchen dringend Einnahmen. Und wir Bürger, mittlerweile Profis in Home Office, Homeschooling und Pasta-Kochen in 30 Varianten, auch mal wieder etwas Abwechslung. Also runter vom Sofa und rein in die Stadt!

Freibad und Caracalla warten auf Besucher

Seit 9. Juni sind die Freibäder wieder geöffnet – welch Genuss, morgens seine Bahnen zu ziehen. Und dass es in den Bädern jetzt das Einbahnstraßenprinzip beim Schwimmen gibt, freut mich außerordentlich. Endlich mal kein Gegenverkehr! Auch die Caracalla-Therme hat wieder geöffnet. Da der Juni nicht gerade heiß ausfällt, ist das eine schöne Option für Entspannung.

Die Schauspieler sind bereit

Auch das Theater lädt wieder zu Vorstellungen ein. „Wir spielen wieder!!!“ Ja, drei Ausrufezeichen ist diese Neuheit den Theatermachern wert. Die Verordnung der Landesregierung erlaubt ab 1. Juni 2020 Veranstaltungen mit festen Sitzplätzen mit bis zu 99 Teilnehmenden. Gespielt wird auf der Bühne im Theaterhof sowie im Theater. Ich bin gewiss: Die Schauspieler werden alles geben und genau deshalb heißt es jetzt: Theatertickets kaufen!

Endlich wieder Konzerte

Auch der Philharmonie kann man jetzt wieder lauschen: Nach monatelanger Unterbrechung wird im Weinbrennersaal im Kurhaus wieder klassische Musik ertönen. Zwar ermöglichen die gültigen Infektionsschutzregularien noch nicht den Auftritt des ganzen Orchesters, aber die Kammerensembles der Philharmonie werden den historischen Konzertsaal mit der Musik klassischer Meister füllen.

Einmalige Sammlerstücke betrachten

Schon in der neuen Ausstellung im Museum Frieder Burda gewesen? „Die Bilder der Brüder“ verfügen über wahre Schätze. Mein Favorit von Emil Nolde ist auch dabei. Noch war ich nicht da – aber einer der nächsten Sonntage ist dafür eingeplant.

Endlich wieder mal essen gehen

Geht es Ihnen auch so? Nach „Pasta satt“ steht mir jetzt der Sinn nach anderen kulinarischen Genüssen: Sushi, Wiener Schnitzel, Forelle, Steak und Burger dürfen es jetzt sein! Hauptsache mal nicht selbst kochen – und mit gutem Appetit die Gastronomie unterstützten.

Hoch auf den Merkur!

Ich muss jetzt leider Schluss machen, denn eine Runde durch meine Lieblingsläden ist wirklich überfällig. Und vielleicht mache ich im Anschluss noch die Fahrt hoch zum Merkur mit der neuen Bahn. Ist für einen guten Zweck!

Foto: Pixabay.com