„Der Kutschbetrieb wird nicht ohne Zuschüsse möglich sein“

06Oktober
2020

Sabrina Möller bietet mit viel Herzblut die Kutschfahrten in Baden-Baden an. Doch aus eigenen Mitteln ist der Betrieb nicht aufrechtzuerhalten, wir berichteten. Die FBB versucht bereits zu helfen. FOKUS Baden-Baden fragte nach dem Stand der Dinge.

Frau Möller, wie lief dieses Jahr bisher für Sie?

Sabrina Möller: „Es ist eine tolle Summe von um die 55.000 Euro an Spenden zusammengekommen. Ansonsten war ab Juli doch überraschend viel los, das heißt, es ist den Umständen entsprechend gut gelaufen.“

Wer sind Ihre Unterstützer?

Sabrina Möller: „Einige Großspender, von deren Hilfe ich wirklich überwältigt war. Und es kamen viele weitere Geldgaben hinzu. Auch viele Sachspenden wie etwa Heu. Ich habe viele aufmunternde Worte gehört und auch sehr viele Leute getroffen, die gesagt haben, dass sie sich die Stadt ohne die Kutschen gar nicht vorstellen können.“

Wer oder was steht im Wege?

Sabrina Möller: „Die hohen Kosten des Betriebes. Es muss noch ein Konzept für die Zukunft gefunden werden.“

Welche Hilfe gibt es von der Stadt?

Sabrina Möller: „Von der Stadt gibt es aktuell die Zuschüsse, die vorher vereinbart waren. Ob diese zukünftig noch möglich sind, ist noch nicht sicher.“

Wie ist aktuell die Nachfrage an Kutschfahrten? Merken Sie eine
Zunahme durch die Baden-Badener Bürger, Solidarität?

Sabrina Möller: „Aktuell ist die Nachfrage gut. Ja, man merkt sehr deutlich, dass viele Baden-Badener fahren und auch sagen, sie wollen die Kutsche unterstützen und sie darf nicht fehlen.“

Wie ist der Ausblick auf 2021?

Sabrina Möller: „Aktuell gibt es einige Gespräche, etwa mit Wolfgang Niedermeyer und Heinrich Liesen von der FBB, in die ich große Hoffnung setze. Ansonsten sind die Zuschüsse für 2021 mal noch zugesichert, aber es muss natürlich eine dauerhafte Lösung gefunden werden.“

Was gibt Ihnen Mut?

Sabrina Möller: „Die vielen Stimmen, die sagen, dass die Kutsche in dieser Form bleiben muss. Und auch die Gespräche mit den Herren Liesen und Niedermeyer.“

Und welche Probleme müssten gelöst werden?

Sabrina Möller: „Vor allem die Gemeinnützigkeit. Es gilt, ein tragfähiges Konzept für die Zukunft zu finden. Der Betrieb wird in der Form nicht ohne Zuschüsse möglich sein. Diese in der notwendigen Höhe zu bekommen, ist wohl das größte Problem.“

Fotos: FBB-Archiv