Baustelle Seelachstraße: Ende in Sicht?

09September
2022

Jetzt kommt hoffentlich Bewegung in diesen Bau-Skandal: An der Baustelle an der Seelachstraße soll es nach Jahren des Stillstandes weitergehen. Ein neuer Investor will nun binnen eines Jahres drei Stadtvillen errichten – und die durch die Arbeiten stark beschädigte Straße reparieren.

Es ist ein Trauerspiel: Schon seit 2015 regelt eine Baustellenampel den Verkehr oben auf der Seelachstraße – sieben Jahre sind das jetzt. Grund ist eine Baustelle, die seit Jahren brachliegt. Die FBB brachte diesen Skandal immer wieder im Rathaus vor. Fraktionschef Martin Ernst hatte im Frühjahr 2019 dem 1. Bürgermeister, Alexander Uhlig, ein Schreiben geschickt, um Bewegung in ein Thema zu bringen, das die Anwohner Lichtentals nun schon seit Jahren belastet. Der FBB-Chef hatte in dieser Angelegenheit mehrfach hartnäckig nachgehakt.

Damals hieß es: „Chefsache“

Der 1. Bürgermeister hatte die verlassene Baustelle in der Seelachstraße 2019 zur „Chefsache“ erklärt. Geschehen ist jahrelang herzlich wenig: Nur das Baufeld war von Bauschutt gesäubert worden. Die Ampel auf der Höhe der Baustelle leuchtete unverdrossen weiter, die Straße blieb halbseitig gesperrt. Die Anwohner sind verärgert – und, noch schlimmer, die Stelle ist nach wie vor eine Gefahr für Fußgänger und Radfahrer.

Nichts ging voran

Viele Diskussionen im Gemeinderat führten zu nichts: Die drei Stadtvillen, die von einem russischen Investor geplant worden waren, kamen nicht voran. Es gab reichlich Probleme: Sprengungen, die für die Bauarbeiten durchgeführt wurden, beschädigten die Grundstücke in der Nachbarschaft sowie die Seelachstraße selbst. Die Baustelle wurde gestoppt, nachdem ein Rohbau errichtet worden war. Neue Pläne seitens des Investors wurden abgelehnt, die entstandenen Schäden nicht behoben.

Jetzt soll investiert werden

Nun will laut BT ein neuer Investor aus Hamburg, die Elbstrand Projektgesellschaft, die drei Stadtvillen vollenden. Im Mai soll die Baugenehmigung für das Projekt erteilt worden sein. Aktuell sieht man dort Baucontainer stehen und ein Dixi-Klohäuschen. Auch neues Baumaterial ist eingetroffen. An der Baustelle muss erstmal aufgeräumt werden: Aktuell sollen bereits sechs Arbeitskräfte in der heruntergekommenen Ruine arbeiten.

Die komplette Baufreigabe steht noch aus

Wenn alles fertig ist, sollen dort einmal drei Gebäude mit jeweils drei Wohnungen entstehen. Eine komplette Baufreigabe ist aktuell aber noch nicht erteilt worden. Wenn diese erfolgt ist, wird es noch gut ein Jahr dauern, bis die Bauten errichtet sind. Und dann verschwindet hoffentlich auch die Baustellenampel. Und die Straße wird endlich repariert.

Fotos: Ben Becher