„Alpen Pauline“ eroberte das Herz der Dahlienfreunde

24September
2019

Das Dahliengartenfest in der Lichtentaler Allee – jedes Jahr im Frühherbst ein traumhaft schönes Erlebnis für Blumenfreunde aus der ganzen Region. 1800 Dahlien, 64 verschiedene Sorten, leuchten und locken, verzaubern und beglücken. Aber was wäre all diese Pracht ohne die fleißigen und unermüdlichen freiwilligen Helfer, die um „Dahlien-Chefin“ Edelgard Späth geschart, sich Jahr für Jahr für die Pflege dieses blühenden Schlusspunkts der Lichtentaler Allee einsetzen. Ohne dieses bürgerschaftliche Engagement wäre der Dahliengarten gar nicht möglich!

Es begann mit 25 000 Euro

Der Spätsommer zeigte sich am Freitag von seiner allerbesten Seite, als an der Allee das traditionelle Dahliengartenfest gefeiert wurde. Strahlender Sonnenschein, blauer Himmel, leuchtende Blumenpracht - „der liebe Gott muss ein Baden-Badener sein“ stellte Erster Bürgermeister Alexander Uhlig in seinem kurzen Grußwort charmant fest. Mit ganz besonderem Stolz blickte Edelgard Späth, 2. Vorsitzende des Vereins „Freunde des Dahliengartens“ auf die 15 Jahre des Bestehens zurück.  Unterschriftenaktionen, Spendensammeln, Überzeugungsarbeit bei Gartenamt und Politik - was musste nicht alles passieren, bis sich die grüne Wiese an der Oos in ein Dahlienparadies zurückverwandelte. Das Startkapital damals: 25 000 Euro. Aber Edelgard Späth und ihr inzwischen verstorbener Mann, der Unternehmer Dr. Hermann Späth, hatten eine Königsidee: Dahlienfans können für ihre Lieblingssorte eine jährliche Patenschaft erwerben, Kostenpunkt: 400 Euro. Gartenamtschef Markus Brunsing scherzhaft: „Wir haben auch noch ein Angebot für Sparfüchse. Zwei Beete für 700 Euro!“

 Kein Blumenparadies ohne die engagierten und begeisterten Mitglieder und Helfer der „Freunde des Dahliengartens“ (mit Hut: Chefin Edelgard Späth)

Die Qual der Wahl: Kaktus- oder Seerosendahlie

 „Das ist ein von der Baden-Badener Bevölkerung ernährter Garten“, dankte  Edelgard Späth den vielen Blumenfans, die zwischen den blühenden Beeten spazierten, um die schönste Dahlie des Jahres 2019 zu küren. Keine leichte Aufgabe angesichts der blühenden Pracht. Die Entscheidung fällt schwer: Ist es die strubbelige Hapet Champagne oder die dunkellila Kaktusdahlie mit dem prächtigen Namen Splendeur Noir, die zierliche Softer Gleam oder vielleicht doch die Seerosendahlie Monet Glory?

Humboldt brachte den Samen nach Europa

 Alexander von Humboldt, der große Naturforscher und Wissenschaftler, dessen 250. Geburtstag wir dieses Jahr feiern, ist der „Vater“ dieser Blütenpracht, verriet Markus Brunsing. Bei einer seiner Expeditionen zum Vulkan Jovello in Mexico entdeckte Humboldt auf den fruchtbaren Hängen eine unbekannte orangerot blühende Pflanze, deren Samen er mitnahm und nach Berlin schickte. Von wo die neue Blumenart durch Kreuzungen vervielfältigt ihren Siegeszug durch Europa begann. Von weit her kommt auch die Sorte, die die Besucher des Dahlienfestes auf der Blumenhitparade an Nr. 1 setzten: eine leuchtend pinkfarbene Dahlie mit dem allerdings wenig exotischen Namen „Alpen Pauline“, eine hinreißend schöne Blüte aus amerikanischer Zucht. Plätze 2 und 3 belegten die zierliche rosa Elke Gräfin von Pückler gefolgt von der rotweißen, dekorativen Kazusa-Shironami.

Edelgard Späth: „Eine 15jährige Erfolgsgeschichte liegt hinter uns, aber was wäre das alles ohne unser verlässliches Team, ohne die vielen begeisterten Helfer die hinter uns stehen“. Und die ab sofort wieder jeden Montag und Donnerstag, bewaffnet mit Eimern, Spaten und Scheren dafür sorgen, dass die blühende Pracht uns noch bis in den Herbst erfreut. Am 19. Oktober ist dann endgültig Schluss. Dann beginnt der Knollenverkauf, der finanzielle Grundstock für die Dahlienpracht 2020! 

Dahlienfans: Gartenamtschef Markus Brunsing, Erster Bürgermeister Alexander Uhlig, FBB-Gemeinderat Heinrich Liesen (v.l)

Fotos: FBB Archiv