Fluchttreppe: Der Kosten-Brocken

14Dezember
2023

Wolfgang Niedermeyer hat in der Bauausschuss-Sitzung am 13. Dezember klare Worte für die Kosten des Fluchttreppenhauses in der Briegelackerstraße gefunden. Dennoch stimmte die Mehrheit für die kostspielige Lösung.

„Wir hatten beim OB den Antrag gestellt, die Vorlage, unter Aufdeckung aller Anforderungs- und Planungsparametern, sowie den bisherigen Kostenberechnungen, an den Bauausschuss zu überweisen“, leitete der FBB-Stadtrat seine Rede ein. „Dem sind Sie, Herr BM Uhlig, nachgekommen. Danke für die in einer Mail zusammengefassten Erläuterungen und die Kostenermittlung.

Dieses Dokument ist aber nicht der heutigen Vorlage beigefügt und deshalb auch für die interessierte Öffentlichkeit nicht verfügbar. Obwohl ein Bauantrag genehmigt vorliegt, wird dem Ausschuss statt der Entwurfsplanung weiterhin nur eine Prinzipskizze zur Verfügung gestellt. Da gibt es doch eigentlich nichts zu verstecken, im Gegenteil, wir lassen uns ja gerne überzeugen.

Warum begrünte Wände an dieser Stelle?

Wir lesen, dass die Fluchttreppe mit einer Art von ,begrünten Wänden‘ verkleidet ist. Soll damit das Fluchttreppenhaus gekühlt werden? Kostenintensiv in Herstellung, Pflege und in den Betriebskosten über die gesamte Lebensdauer des Gebäudes. 60.000 Euro sehen wir in der Kostenermittlung. Folgekosten? Eine Begrünung einer Fassade an einem Gebäude ist dann sinnvoll, wenn damit eine Reduktion der Hitzeeinwirkung in die angrenzenden Räume bewirkt wird.

Aber in diesem Fall soll damit wohl ein ansonsten wenig ansehnliches Bauelement versteckt werden, das nicht so recht mit der respektablen Architektur des Bestandsgebäude zusammenfindet.

Aber zum eigentlichen Auslöser für diese Architektur:

Gute Brandschutzberater zeichnen sich dadurch aus, dass sie alternative Lösungswege aufzeigen können, um ein Schutzziel zu sichern oder zu erreichen. Ihnen geht es um das beste Kosten/Nutzen-Ergebnis. Davon lesen wir nichts in den Erläuterungen.

Kein echtes Bemühen um eine überzeugende Problemlösung

Wir bekommen nur die alternativlose Fluchttreppe vorgeführt, als ein alternativlos Abarbeiten einer Problemstellung und kein echtes Bemühen um eine überzeugende Problemlösung. Jedenfalls wird das aus den Unterlagen nicht ersichtlich.

Eine Zustimmung für diesen Ansatz, die geplante Umsetzung und den Kosten/Nutzen-Faktor ist für die FBB-Fraktion deshalb nicht möglich.“

Mit Ja stimmte am Mittwoch dennoch die Mehrheit – sieben Personen.

Fotos: Pexel Foto von Mihai Vlasceanu: https://www.pexels.com/de-de/foto/stadtisch-treppe-wohn-gebaude-aussen-19394434/