Baden-Baden zeigt Flagge

11März
2022

Bei der Friedenskundgebung vergangenen Sonntag am Augustaplatz haben über 1000 Menschen ihre Solidarität mit der Ukraine gezeigt. Rednerinnen und Redner riefen zu Frieden auf, geschlossen wurde mit musikalischen Beiträgen.

Der Platz zwischen Commerzbank und Standesamt war prall gefüllt, die Leute drängten sich zum Teil hinter der Bühne um den Spielplatz am Stahlbad. Ein Meer aus Menschen, blau-gelben Flaggen und Transparenten. Selbstgebastelte Schilder mit Aufschriften wie „Stop War, Stop Putin“, mit Peace-Zeichen, mit Forderungen in kyrillischer Schrift. Gehalten wurden sie von Menschen jeden Alters, vereint in ihrer Fassungslosigkeit über Wladimir Putins zerstörerischen Angriffskrieg in der Ukraine. Baden-Baden hat sich vergangenen Sonntag, 6. März, mit großer Anteilnahme solidarisch mit der Ukraine gezeigt.

„Stoppt den Krieg!“

Während der rund 60 Minuten, die die Kundgebung dauerte, traten verschiedene Rednerinnen und Redner vor das Mikrofon. Der erste Redebeitrag von Ute Kretschmer-Risché vom Aktionsbündnis Mittelbaden fand klare Worte in einer leidenschaftlichen Rede, die von ihrer zentralen Forderung „Stoppt den Krieg!“ durchzogen war, jedes Mal mit großem Applaus quittiert. Zahlreiche Ukrainerinnen und Ukrainer in der Menge antworteten an dieser und an anderen Stellen mit einem von Herzen kommenden „Слава Україні!“ (Slava Ukraini!, „Ruhm der Ukraine!“)

Forderungen an eine mutigere Politik

Oliver Ehret, Professor für Rechtswissenschaften und Mitbegründer von Pulse of Europe Baden-Baden, forderte, es brauche wieder „mutige Politiker“ in Europa, wie einst „Adenauer, de Gaulle, Schmitt, Giscard-d’Estaing, Kohl, Mitterand.“ Man müsse wieder große Schritte wagen, Putin müsse „spüren, dass andere auf Augenhöhe mit ihm reden. Wir dürfen keine Angst haben.“ Nach ihm redeten unter anderem Christine Daul, eine Baden-Badener Ärztin, die ihren Urlaub nutzte, Transporte von medizinischer Ausrüstung im Wert von mehreren Zehntausend Euro nach Lwiw zu organisieren. Auch Dimitri Becker und Alexius Schneider, zwei alte Freunde, die seit langem in Baden-Baden leben – der eine aus der Ukraine, der andere aus Russland stammend – sprachen von Solidarität und von der Wichtigkeit, auf die Straße zu gehen und zu demonstrieren. Damit gäben wir alle den Menschen in der Ukraine die Kraft, die sie brauchen, um zu überleben. Becker organisiert mit der IKG Spedition in Steinbach Versorgungstransporte in seine Heimat.

Emotionaler musikalischer Abschluss

Zum Ende der Veranstaltung gab es zwei musikalische Beiträge, die die Kundgebung auf eine Weise ausklingen ließ, die berührte, indem die gesamte Menge zum gemeinsamen Singen brachte. Schülerinnen und Schüler der Musical AG des Gymnasiums Kloster vom Heiligen Grab unter der Leitung von Mechthild Jacobs stimmten die „Ode An Die Freud“ an und animierten zum Mitsingen. Danach gab Marc Marshall „We Shall Overcome“ zum Besten, ebenfalls unter Choreinsatz der Menge. Beides war begleitet von Hans-Georg Wilhelm vom Theater Baden-Baden am Klavier.

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