Kostenlos Obst pflücken ausdrücklich erwünscht!

07Juli
2020

Wohin mit den Kirschen, Mirabellen, Pflaumen, wenn zu viel davon am Baum hängen? In der Gemeinde Bischweier markieren Obstbaumbesitzer seit kurzem mit orangefarbenen Bändern, dass sich jedermann frei bedienen kann.

Bischweier rettet Obst: So heißt eine Initiative der Gemeinde im Landkreis Rastatt. Die Bänderaktion hat das Ziel, Essbares nicht vergammeln zu lassen und der Lebensmittelverschwendung vorzubeugen. Denn nach den Erfahrungen der Gemeinde passiert es öfters, dass Obstbaumbesitzer gesundheitlich nicht mehr in der Lage sind, ihr Obst zu ernten, dass sie zu weit weg wohnen vom Obstacker – oder die Erntemenge auf dem Baum einfach zu groß. Die Folge: Kirschen, Mirabellen, Pflaumen, Äpfel oder Birnen verfaulen ungeerntet auf den Bäumen.

Frisches Obst für null Euro

Wer nun seinen Baum mit einem orangefarbenen Band kennzeichnet, signalisiert damit: Jedermann darf sich an dem entsprechenden Baum bedienen, Früchte naschen oder ein paar davon mit nach Hause nehmen, um einen leckeren Kuchen zu backen oder einen Nachtisch zuzubereiten. Wer also bei einem Spaziergang einen solch markierten Baum entdeckt, kann sich getrost bedienen und die Frische schmecken – aber eben nur an einem solchen. Die Bänder hält die Gemeinde für die spendablen Obstbaumbesitzer kostenlos im Rathaus vor.

Verschwendung vorbeugen

Dieses Beispiel könnte auch in Baden-Baden Schule machen, damit Obstmengen, die man selbst nicht bewältigen kann, dankbare Abnehmer finden. Auch auf dem Obstgut Leisberg wird nicht jeder Baumpate der Erntemenge Herr: Bereits 2019 gab es den ein oder anderen Baum, dessen Äpfel schlichtweg am Baum verfaulten. Und sicher nicht nur dort.

Foto: pixabay.com_Hans/Ben Becher