Was wir von Einser-Schülern lernen können

02Juni
2020

In Baden-Baden gingen gerade die schriftlichen Abiturprüfungen zu Ende, das Mündliche kommt noch. Wohl dem, der es gut macht! Der Schüler Tim Nießner hat ein Buch darüber geschrieben, wie man ein Einser-Abi schaffen kann. Seine These: Kann jeder! Seine Lerntipps sind zu empfehlen – auch für Menschen über 18, die geistig in Top-Form bleiben wollen.

Er selbst war mal ein Dreierschüler – heute glänzt der 18-jährige Tim Nießner aus der Nähe von Düsseldorf mit einem Notendurchschnitt von 1,3. Das Abi hat er zwar noch nicht in der Tasche – wohl aber eine Menge Tipps, wie es top wird!

Die wenigsten Einser-Abiturienten sind oberschlau

„Man muss nicht übel schlau sein, um das zu schaffen“, resümiert der Oberstufenschüler. Er hat 2.200 Schulen in Deutschland angeschrieben und kam so an die besten Abiturienten. Die von ihm interviewten Schüler haben einen Abi-Notenschnitt zwischen sagenhaften 0,69 und 1,0 erreicht. Wer jetzt glaubt, hier seien ausschließlich Superhirne am Werk, irrt: Von den 100 Top-Schülern seinen höchstens zehn Prozent hochbegabt, schätzt Nießner.

Ein Streber muss man nicht sein

Auch Streber seien eher unterrepräsentiert bei dieser Elite. Laut seiner Befragung seien die Top-Schüler nicht die, die den ganzen Tag büffeln, sondern junge Leute, die sich Zeit für Hobby und Freunde freigehalten hätten. Ein Ausgleich sei ihnen extrem wichtig, betont Nießner.

Mündlich gut mitmachen

Wie aber haben die Eleven ihre tollen Leistungen erreicht? Am wichtigsten sei die mündliche Mitarbeit – wenn nicht gerade Homeschooling-Zeiten sind. Die zählt im Unterricht schon mal 50 Prozent. Das ist aber nicht der einzige Nutzen: Denn übers mündliche Mitarbeiten kaut man den Schulstoff aktiv durch, bespricht sich, diskutiert, stellt Fragen und überprüft ganz nebenbei seinen Wissensstand.

Sympathie schadet nie

Ein anderer Punkt spiele bei Top-Noten auch eine wesentliche Rolle: Sympathie. Wer den Lehrer mit Respekt behandle und ein gutes Verhältnis aufbaue, habe einen Bonus. Von Schleimen sei aber dringend abgeraten.

Täglich lernen macht das Hirn topfit

Regelmäßig lernen steigere die Leistungen ebenfalls. Jeden Tag zehn Minuten lernen, nicht nur vor Klausuren, verfestige den Lernstoff im Gehirn. Ideal sei eine Stunde am Tag, auch in den Ferien. So erarbeite man sich einen Lernvorsprung.

Ziele hochhängen!

Und nicht von vorneherein glauben, bestimmte Themen wie Mathe könne man sich nicht draufschaffen: Diesen Rat gibt der sympathische 18-Jährige an alle weiter.

Wer seine Tipps in Gänze studieren möchte, sollte sich Tim Nießners Buch zulegen: „Die geheimen Tricks der 1,0-er-Schüler“ ist gerade im mvg-Verlag erschienen.

Fotos: Ben Becher