„Vereine sind ein wichtiges Standbein unserer Gesellschaft“

10Dezember
2019

Er mischt gleich in mehreren Gruppen mit: Tommy Schindler, FBB-Stadtrat, hegt und pflegt seine Vereinsarbeit. Warum, erklärt er im Interview.

Herr Schindler, Sie betonen immer wieder, wie wichtig Vereine sind. Wo mischen Sie mit?

Tommy Schindler: „Ich bin in mehreren Vereinen aktiv: in der Bürgergemeinde Haimbach e.V., deren zweiter Vorstand ich seit mittlerweile 16 Jahren bin. Zudem bin ich für die Organisation der vier überregional bekannten Büttenabende verantwortlich und gleichzeitig deren Sitzungspräsident. Im gemeinnützigen Verein Lichtental e.V. bin ich Beisitzer im Vorstand. Dieser Verein ist eine Gesamtorganisation der Lichtentaler Vereine und koordiniert Veranstaltungen im Ortsteil. Zudem ist er für die Organisation des Blumenschmucks und des Weihnachtsmarktes im Klosterhof zuständig. Ich betreue die Internetseite und den Vereinskalender. Bei der Bürgergemeinde Holzhof bin ich ebenfalls Beisitzer im Vorstand. Passives Mitglied bin ich beim Musikverein Lichtental und beim Polizeigesangverein.“

Was bewirken Vereine fürs Miteinander?

Tommy Schindler: „Vereine und Vereinigungen sind ein wesentliches Standbein unserer Gesellschaft. Es werden Brauchtum und Geselligkeit gepflegt, aber auch soziale Aufgaben erfüllt. Dazu kommen noch viele andere Bereiche wie Sport, Weiterbildung, Hilfeleistungen und so weiter. Zudem übernehmen Ehrenamtliche Aufgaben, die früher bei der öffentlichen Hand angesiedelt, dann aber wegrationalisiert wurden. Man denke als Beispiel an den Blumenschmuck in den Stadtteilen, den man aus Kostengründen reduziert hat. Diese Aufgabe haben Vereine und Bürger übernommen.“

Sie waren kürzlich im Pflegeheim Schafberg mit dabei und haben die Senioren mit Ihrem Akkordeon unterhalten. Was haben Sie mitgenommen?

Tommy Schindler: „Wie jedes Mal bei solchen Veranstaltungen die Freude der Bewohner, die in ihrem doch etwas eintönigen Alltag für solche Abwechslungen sehr dankbar sind. Gerade bei musikalischen Darbietungen zeigt sich immer wieder, dass demente Senioren plötzlich bei einem bestimmten Lied für kurze Zeit ihre Erinnerung wieder aufleben lassen können.“ 

An welcher ehrenamtlichen Aktion werden Sie sich als nächstes beteiligen?

Tommy Schindler: „Nächste Aktion ist ein Filmmittag im Annaberg, dem Ausweichquartier des Altersheims Schafberg. Ingo Sänger liest dort gerade aus dem Buch ,Der brave Soldat Schweijk’. Nach Abschluss der Lesungen zeige ich den entsprechenden Film, nur für die Bewohner.“

Finden Sie, dass Vereinsarbeit in Baden-Baden ausreichend unterstützt wird? 

Tommy Schindler: „Ja und nein. Die Ehrenamtsbeauftragte Ricarda Feurer ist eine echte Bereicherung für Baden-Baden. Sie organisiert und hilft in vielen Bereichen. Dafür ein dickes Dankeschön. Nein deshalb, wenn Vereinen das Vereinsheim genommen wird und danach kein adäquater Ausgleich geliefert wird.“ 

Was möchten Sie als Stadtrat erwirken, fürs Vereinsleben?

Tommy Schindler: „Ich möchte mich allgemein für die Belange aller Vereine in Baden-Baden einsetzen, damit das Vereinsleben hier in Schwung gehalten wird. Ich möchte an betreffenden Stellen mahnen und kritisieren, dass den Vereinen immer mehr bürokratische Steine in den Weg geworfen werden, welche die Durchführung von Veranstaltungen immer komplizierter, manchmal sogar unmöglich machen. Viele Brauchtumsveranstaltungen und sogar ganze Vereine wurden deswegen schon aufgegeben.“

 

Foto: FBB Archiv