Bezahlbare Wohnungen für Senioren: Mangelware!

06Dezember
2019

Das Phänomen trifft nicht nur ältere Menschen in der Kurstadt: Ganz Deutschland steuert auf eine „graue Wohnungsnot“ zu: Die künftige Generation von Rentnern wird mit deutlich niedrigeren Renten auskommen müssen und steigende Wohnkosten verkraften. Deshalb sollten Städte und Gemeinden jetzt schon Weichen stellen.

18 Millionen Senioren gibt es aktuell in Deutschland – in gut 20 Jahren, 2040, werden es etwa 24 Millionen sein. Das Pestel-Institut in Hannover, Forschungsinstitut und Dienstleister für Kommunen, Unternehmen und Verbände, hat Anfang 2019 eine Studie veröffentlicht, die darauf hinweist, dass diese Rentner deutlich weniger Altersbezüge bekommen werden: Jedem vierten Rentner droht dann Altersarmut.

Kleine Wohnungen sind oft unerschwinglich

Problematisch wird dann die Wohnsituation – sie ist es auch heute schon: Wenn Wohnungen oder Häuser zu groß werden, weil die Kinder längst ausgezogen sind, ist ein Umzug oft nicht zu stemmen, weil die Mietkosten für eine kleinere Wohnung mitunter unerschwinglich sind.

Kommunalpolitiker müssen handeln: jetzt!

Städte und Gemeinden sind deshalb jetzt schon aufgefordert, sich auf diese Zahlen einzustellen und Projekte anzustoßen, die altersgerechte Wohnungen schaffen für diese neue Generation von ärmeren Rentnern.

Zuschüsse für den Umbau gibt’s von der Förderbank

Apropos altersgerecht: Nur fünf Prozent aller älteren Menschen leben laut Sozialverband VdK in barrierearmen Wohnungen. Was viele nicht wissen: Wenn Rentner in ihrer eigenen Wohnung oder im eigenen Haus bleiben möchten, können sie bei der KfW Mittel beantragen, um etwa das Bad behindertengerecht umzubauen. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau ist eine Förderbank: Oft gibt sie dann Zuschüsse von mehreren tausend Euro (die Anträge hierfür kann man ganz leicht im Internet runterladen).

In der eigenen Wohnung alt werden rechnet sich

Die Zuschüsse sind auch bitternötig: Rund 16.000 Euro kostet es, eine Wohnung barrierearm umzubauen, so die Pestel-Studie. Lohnen kann sich diese Investition allemal. Denn ein Platz im Pflegeheim koste pro Jahr 8.500 Euro mehr als eine ambulante Pflege. Macht, auf den Monat umgelegt, über 700 Euro Ersparnis.

Und, wer will schon in ein Pflegeheim, wenn es Möglichkeiten gibt, in den eigenen vier Wänden versorgt zu werden?

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