Teuer, teurer, am teuersten!

26April
2022

Wer aktuell einkaufen geht oder seine Nebenkosten bezahlt, muss schlucken: Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte waren im März 2022 um 30,9 Prozent höher als zwölf Monate zuvor. Das Statistische Bundesamt ermittelte damit den höchsten Anstieg gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949.

Die aktuellen Daten spiegeln bereits erste Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine wider. Hauptverantwortlich für den Anstieg der Erzeugerpreise im Vorjahresvergleich ist weiterhin die Preisentwicklung bei Energie.

Starke Preissteigerungen bei allen Energieträgern

Die Energiepreise waren im März 2022 im Durchschnitt 83,8 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr bei Energie hatte Erdgas in der Verteilung mit einem Plus gegenüber März 2021 von 144,8 Prozent. Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise 14,0 Prozent höher als im März 2021.

Hohe Preissteigerungen auch bei den Vorleistungsgütern

Diese waren im März 2022 um 23,3 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Gegenüber Februar 2022 stiegen diese Preise um 3,5 Prozent. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate für Vorleistungsgüter gegenüber dem Vorjahr hatten Metalle insgesamt mit einem Plus von 39,7 Prozent. Hier stiegen die Preise für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen um 55,0 Prozent, Nichteisenmetalle und deren Halbzeug kosteten 30,3 Prozent mehr. Die Preise für Aluminium in Rohform waren 57,1 Prozent höher als im Vorjahr.

Auch Futtermittel wird teurer – und damit dann auch wieder Lebensmittel

Besonders hoch waren die Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr bei Düngemitteln und Stickstoffverbindungen (+87,2 Prozent). Futtermittel für Nutztiere waren 45,7 Prozent teurer als im März 2021 – was sich dann wiederum auf die Preise von Milchprodukten, Wurst und Fleisch niederschlägt.

Holz, Pappe und Papier…

Verpackungsmittel aus Holz kostete binnen Jahresfrist 68,8 Prozent mehr. Nadelschnittholz war 57,5 Prozent teurer als im März 2021. Papier und Pappe waren 45,3 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Hier stiegen insbesondere die Preise für Zeitungsdruckpapier (+95,4 Prozent).

…und auch die Mehlpreise schießen durch die Decke

Die Preise für Getreidemehl waren 33,6 Prozent höher als im März 2021. Gegenüber Februar 2022 stiegen diese Preise um 11,2 Prozent.

Gestiegene Preise für Öle und Butter

Die Preise für Verbrauchsgüter waren im März 2022 um 9,6 Prozent höher als im März 2021. Nahrungsmittel waren 12,2 Prozent teurer als im Vorjahr. Besonders stark stiegen die Preise für nicht behandelte pflanzliche Öle (+72,3 Prozent im Vorjahresvergleich), sie stiegen allein gegenüber dem Vormonat Februar um 25,6 Prozent. Butter kostete 56,0 Prozent mehr als im März 2021. Rindfleisch war 31,1 Prozent teurer als ein Jahr zuvor, Kaffee war 20,5 Prozent teurer.

Teure Möbel

Die Preise für Gebrauchsgüter waren im März 2022 um 7,4 Prozent höher als ein Jahr zuvor, insbesondere bedingt durch die Preisentwicklung bei Möbeln (+9,4 Prozent).

Investitionsgüter: 5,8 Prozent mehr als im Vorjahr

Eine höhere Veränderung im Vorjahresvergleich hatte es letztmalig im Dezember 1975 gegeben (+6,2 Prozent). Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate für Investitionsgüter gegenüber März 2021 hatten die Preissteigerungen für Maschinen mit einem Plus von 6,4 Prozent, gefolgt von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (+3,8 Prozent). Besonders stark stiegen die Preise für Metallkonstruktionen (+24,7 Prozent), für Teile für Klimageräte, Kühl- und Gefrierschränke (+23,1 Prozent) sowie für Teile und Zubehör für Datenverarbeitungsmaschinen (+22,4 Prozent).

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