Stromausfall: Die Situation bleibt heikel

26Juli
2022

Das hat es in der Kurstadt seit 30 Jahren nicht gegeben: In einigen Gebieten gab es am vergangenen Mittwoch über 17 Stunden keinen Strom. Und die Worte des Stadtwerke-Chefs Helmut Oehler sind alles andere als ermutigend. Wie sich am besten auf mögliche Ausfälle vorbereiten?

Die gute Nachricht ist: Das Team der Stadtwerke arbeitet auf Hochtouren, um die Stromleitungen zu reparieren. Teile der Leitungen wurden zerstört und müssen erneuert werden. Der Stromausfall am Mittwoch in großen Teilen Baden-Badens hatte heftige Ausmaße. Erst gegen etwa 17 Uhr gingen einige Haushalte in der Innenstadt wieder ans Netz. Ursache war ein sogenannter Erdschluss in Geroldsau. Er hatte weitere Erdschlüsse und damit verbundene Kurzschlüsse im Stromnetz ausgelöst. Auch die Feuerwehr musste mehrfach ausrücken, etwa, um bei der Forellenzucht in Geroldsau einen Notstrom-Aggregat für die Belüfter zu bringen. Den Forellen fehlt Sauerstoff, wenn sich das Wasser zu stark erwärmt. Zum Glück überlebten die Tiere. Auch in den Altersheimen kam es glücklicherweise zu keinen schweren Zwischenfällen.

Die Lage bleibt instabil

„Das Netz ist nicht so stabil wie normalerweise“, hat Stadtwerke-Chef Helmut Oehler am Donnerstag dem BT gesagt. Und: „Wir stehen nur auf einem Bein statt auf zwei.“ In den nächsten Wochen müssen die Teams der Stadtwerke weiter die Ursachen erforschen. Die Situation bleibt, Stand heute, noch mit vielen Fragezeichen versehen. Klar ist: Einen Stromausfall in dieser Dimension gab es seit Jahrzehnten nicht. Helmut Oehler teilte auf Nachfrage FOKUS Baden-Baden mit, dass die Stadtwerke nun externe Experten in die weiteren Untersuchungen einbinden werden, etwa, um „systematisch kritische Betriebsmittel“ zu identifizieren.

Ohne Strom läuft nicht viel

Viele Bürger mussten am Mittwochmorgen auf die warme Dusche oder aufs Haarewaschen verzichten sowie auf den frisch gebrühten Kaffee. Viele Büros konnten kaum arbeiten, da es kein Internet gab. Doch es hätte noch schlimmer kommen können: Auch die Versorgung mit Wasser und Abwasser läuft zum Teil über Strom, über elektrische Pumpen. Auch solche waren ausgefallen. Zum Glück konnte mit Notstrom-Aggregaten geholfen werden.

Die NINA App informiert schnell und seriös

Dass uns weitere Stromausfälle ereilen können, ist durchaus möglich. Wie sich am besten vorbereiten? Schnell informieren über Stromausfälle und andere Störungen kann man sich über die sogenannte NINA App. Sie lässt sich bequem und kostenlos im Appstore herunterladen. Diese App ist eine Notfall-Informations- und Nachrichten-App. Sie versorgt uns mit amtlichen Warnungen und Handlungsempfehlungen. Man kann sich seine Stadt einstellen und auch weitere Städte hinzufügen. Die Technik hinter der App und dem modularen Warnsystem entwickelt und betreibt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Dort findet man auch hilfreiche Tipps, wie man „vorbeugen“ kann.

Wasser, Sprit und Bargeld

Da bei einem Stromausfall weder Tankzapfsäulen noch Geldautomate funktionieren, empfiehlt es sich, immer einen Vorrat an Bargeld und Kraftstoff im Haus zu haben – idealerweise wird das Auto betankt, wenn der Tank halb leer ist. Immer sinnvoll: ein Vorrat an Trinkwasser – falls die Wasserversorgung doch mal ausfallen sollte.

Gut gewappnet, falls wieder der Strom fehlt

Wer die Kühltruhe im Sommer nicht zwingend braucht, sollte sie abtauen und erst wieder in der kalten Jahreszeit nutzen. Viele Bürger mussten nach dem Mittwoch Lebensmittel aus dem Kühlschrank und den Kühlfächern entsorgen. Auch ein mit Batterie betriebenes Radio sollte in keinem Haushalt fehlen. Gewöhnen Sie sich an, Ihr Handy möglichst immer voll aufgeladen zu haben. Ein guter Akku hält zwei Tage – so lange dauert ein nächster Stromausfall dann hoffentlich aber doch nicht.

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