FAHRTRICHTUNG „ABWÄRTS FÜR ALLE“
28November
2025
„So pleite ist Ihre Stadt“ titelte am Mittwoch die BILD-Zeitung. Na, da haben wir ja noch mal Glück gehabt. Ganz offensichtlich sind wir mit unserem 40 Millionen Haushaltsloch nicht allein. Den ungeliebten Nachbarn Rastatt trifft es noch härter. Alle deutschen Städte und Gemeinden haben 170 Milliarden Euro Schulden auf der Uhr, Tendenz steigend.
Aber zum Glück werden wir täglich Zeugen immer neuer selbstloser Rettungsmanöver. Unser Erster Bürgermeister hat gerade einen Bettelbrief, pardon einen Brandbrief, an Ministerpräsident Kretschmann geschrieben. Tenor der Briefs: „Hey Boss, ich brauch mehr Geld.“ Da kommt sicher bald schon der Geldbote, vielleicht sogar noch vor Weihnachten.
Im Gemeinderat kündigt unterdessen CDU-Frontfrau von Loga voller Stolz Geldspritzen aus Stuttgart in homöopathischen Dosen an. Angeblich geht es um 46 Millionen Euro für unsere Stadt, verteilt auf die nächsten 12 Jahre. Ersteinschätzung: Das reicht nicht mal für die Zinsen. Egal, so kurz vor Weihnachten zählt die gute Absicht. Sicher erwartet Frau von Loga, dass wir sie als Dank dafür am 8. März in den Landtag wählen.
Rettung naht auch in der Presse. Der Lokalchef des BT hat eine Idee, wie wir aus der Pleite kommen: Zapft doch einfach die Milliardenvermögen der Superreichen an. Super Idee: Einfach noch mehr Geld raushauen, am besten das von anderen Leuten. St. Florian für Sozis, so einfach geht’s.
Die Realität sieht leider anders aus: es sind dieselben Parteien, die auch Baden-Baden in die Verschuldung geführt haben: CDU, GRÜNE und SPD. Sie sind verantwortlich für die völlig aus den Fugen geratenen Haushalte auf Bundes- und Landesebene. Sie haben den Städten und Gemeinden milliardenschwere Aufgaben aufgezwungen, ohne dafür zu zahlen. Und ausbaden sollen das jetzt die Bürger durch höhere Grund- und Gewerbesteuer, durch Gebührenerhöhungen und Kulturkahlschlag.
Wir haben die höchsten Steuereinnahmen aller Zeiten, die höchsten Abgabequoten und Sozialversicherungsbeiträge weltweit und trotzdem reicht das Geld hinten und vorne nicht. Unser Land hat kein Einnahmenproblem sondern ein Ausgabenproblem. Die „Methode Merkel“, abgeschaut bei Mario Adorf und Baby Schimmerlos („Ich scheiß dich zu mit meinem Geld“), ist gescheitert – auf allen politischen Ebenen von Brüssel über Berlin und Stuttgart bis nach Baden-Baden. Ein wenig Makeup und Homöopathie werden nicht reichen, wenn wir unser Land und unsere Stadt retten wollen. Der gefräßige Staat muss auf Diät – auf allen Ebenen.
Hauptamtlicher Ehrenamtsbeauftragter ist Geschichte
Letzte Woche hatten wir über die bevorstehende Entscheidung des Gemeinderats über die Zukunft des Ehrenamtsbeauftragten berichtet. Die FBB-Stadträte Tommy Schindler und Rainer Lauerhaß hatten dazu Vereine in ihrem Umfeld befragt. Das Ergebnis war ernüchternd: nur wenige Ehrenamtler kannten den Beauftragten und dessen Aufgabenfelder und hatten kaum Kontakt mit ihm. Weil es am Montag im Gemeinderat vor allem um die Klinikbürgschaft und den Segelflugplatz gerungen wurde, ist die Entscheidung über die Zukunft des Ehrenamtsbeauftragten untergegangen. Der Gemeinderat hat entschieden, die Position zu streichen. Gut so. Ehrenamtliches Engagement braucht keine Planstelle in der Verwaltung sondern Verständnis, Unterstützung und Wertschätzung auf allen Ebenen.

Jan-Michael Meinecke
2. Vorsitzender FBB
FBB-Ortschaftsrat EbersteinburgÄnderungen speichern
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