Bezahlbarer Wohnraum für Studierende? Gibt’s!

10September
2021

In Heidelberg entsteht gerade ein Wohnheim, ganz im Zeichen der Fortschrittlichkeit und im Sinne der jungen Leute: Ökologisch, bezahlbar und im Geiste der Gemeinschaft soll das „Collegium Academicum“ werden, das im im Januar 2022 den Studierenden seine Pforten öffnen soll.

Günstige Mieten? Gerade für Studierende ein beinahe utopischer Gedanke. In den Universitätsstädten schießen die Mietpreise seit Jahren in die Höhe, der durchschnittliche Mietpreis in der Landeshauptstadt Stuttgart liegt mittlerweile bei rund 18 Euro pro Quadratmeter. Neben dem Studium genug zu arbeiten, um seine Wohnung oder WG bezahlen zu können, wird immer schwieriger. Die Heidelberger Studierendenschaft könnte ab nächstem Jahr aufatmen: Das Projekt mit dem klangvollen Namen „Collegium Academicum“ verspricht günstigen Wohnraum.

Nachhaltigkeit zählt

„Das Projekt trägt sich selbst und ist nicht gewinnorientiert“, erklärt eine Studentin, die sich bei dem Projekt engagiert. Die Gebäude des Collegium Academicum sowie das Land, auf dem sie stehen, sind Eigentum des „CA“-Vereins. Die Gebäude bestehen außerdem aus Holz und wurden von einem Architektenbüro entworfen, das sich auf energieeffizientes Bauen spezialisiert hat.

Eine Philosophie der Gemeinschaft

Eine Kerneigenschaft des Projekts ist, dass alle mitmachen. Hier soll niemand alleine sein müssen, die Idee ist, dass sich Studierende austauschen und gemeinsam und zukunftsorientiert leben können. Der Gemeinschaftsgedanke wird schon jetzt gelebt, bevor das Wohnheim überhaupt eröffnet ist: Im Sommer wurde auf einem „Workcamp“ selbst Hand angelegt, Studierende sägten, hobelten, schnitten, frästen und schraubten eine Woche lang, was das Zeug hielt und bauten so an ihrem künftigen Zuhause selbst mit. Darüber hinaus wurden beim gemeinsamen Essen nach getaner Arbeit bereits erste Bekanntschaften mit zukünftigen Mitbewohnern gemacht.

Noch sind Plätze frei

Bisher sind rund ein Drittel der verfügbaren Wohnräume vergeben. Jeder, der ein Teil des Collegium Academicum werden möchte, kann sich noch bewerben. Angesichts einer Kaltmiete von 312 Euro – weit niedriger als das, was Vermieter Studentinnen und Studenten zum Teil sonst abknöpfen – sollten die jungen Leute allerdings nicht lange auf sich warten lassen.

Ein Projekt für die Zukunft

Dass das Projekt aufgrund der niedrigen Mietpreise attraktiv, liegt auf der Hand. Vieles spricht dafür, dass es außerdem ein der Zukunft zugewandtes Bau- und Lebensvorhaben sein könnte. Junge Leute, die gemeinsam zukunftsorientiert und nachhaltig leben, die im Geiste einer besseren Welt zusammen tüfteln, sich austauschen, zusammen nachdenken, zusammenarbeiten, könnten als Vorreiter für ähnliche Wohnprojekte dienen. Kurzum: Es ist ein Beispiel, das Schule machen sollte.

Mehr Infos gibt es auf der offiziellen Seite des Vereins, www.collegiumacademicum.de.

Bild: unsplash.com/Brad Weaver