Stau-Chaos in der Innenstadt

07März
2024

Am Dienstagabend ist eingetreten, was die Stadtspitze glaubte, vermeiden zu können: Der Tunnel wurde gesperrt, weil sich ein Unfall ereignet hatte – Verkehrschaos in der Stadt. Cornelia Mangelsdorf fragt sich, wie lange die Rathausspitze noch wartet, bis sie weitere Straßen als Umleitungen öffnet.

Geplant war: Der Michaelstunnel wird während des Neubaus der Schillerbrücke über die gesamte Bauzeit offen bleiben. Passiert ist: ein Unfall mit drei Fahrzeugen just darin. Das zog eine Sperrung des Tunnels nach sich. Es kam zum Verkehrskollaps.

Nichts ging mehr

Kleine Straßen wie die Herchenbachstraße, Stefanien- oder Scheibenstraße waren komplett überlastet. Auf der B 500 standen die Autos zeitweise bis zum Kreisverkehr in der Cité. Die Autofahrer mussten von der Weststadt bis ins Zentrum gut eine halbe Stunde Zeit rechnen.

FBB News sprach mit Betroffenen

Ein Bekannter berichtet: „In diesem Stau habe ich selbst gesteckt. Ich bin dann einen Schleichweg gefahren, über die Herchenbachstraße, aber auf diese Idee kamen geschätzt noch 500 weitere Autofahrer. Entsprechend lange war der Stau. Und dann noch die bohrenden Blicke der Anwohner, da ja diese Straße eigentlich durch Zeichen 250 gesperrt ist.“
Das Verbotszeichen 250 verbietet laut ADAC „die Durchfahrt für alle Fahrzeuge. Es gilt für Pkw und Lkw, aber auch Motorräder und Fahrräder sind von dem Verbot umfasst. Wer zu Fuß unterwegs ist, darf den gesperrten Bereich jedoch passieren und dabei auch ein Fahrrad oder Motorrad schieben.“

Im Schneckentempo nach Hause

Ähnlich ging es Thierry Muller, der täglich von Baden-Baden nach Straßburg pendelt: „Normalerweise bin ich dienstags gegen 18.15 Uhr zu Hause. Doch an diesem Tag ging alles schief. Ich fuhr über die Waldseestraße und kam im Schneckentempo zu Hause an, mit einer fast halbstündigen Verspätung.“

Baustelle auch in der Sophienstraße

Ähnlich genervt dürften auch diejenigen sein, die den Michaelstunnel über die Schlosstangente umfahren wollen. In der Sophienstraße sind ebenfalls Baustellen, auch hier braucht man gut fünf bis zehn Minuten mehr Zeit als vorher, um durchzukommen.

Wann wird endlich gehandelt?

Angekündigt war, dass die Verkehrsführung nochmals überprüft wird. Dies gab Oberbürgermeister Dietmar Späth am 26. Februar in der Sitzung des Gemeinderats bekannt. Die Sperrungen und Umleitungen wegen der Sanierung der Schillerbrücke sind nach wie vor Gegenstand von Diskussionen. Die Arbeiten an der Brücke sollen bis Ende Juli dauern. Das ist eine lange Zeit, die man nicht aussitzen kann – insofern ist es verwunderlich, warum die Rathausspitze immer noch überlegt. Das dauert alles viel zu lang, ist meine Meinung.

Macht die Allee auf!

Klar, die Umleitungsstrecken müssen als solche geeignet sein, um das Mehr an Verkehr aufnehmen zu können. Viele Bürger sprechen sich dafür aus, die Lichtentaler Allee für den PKW-Verkehr zu öffnen. Kürzlich gab es sogar eine Blitzumfrage unter Bürgern dazu (wir berichteten), die diesen Wunsch noch untermauert.

Der Stau setzt sich fort

Auch am Mittwochmorgen gab es wieder einen langen Stau im Berufsverkehr. Auf dem Zubringer ging es stadteinwärts nur ganz langsam voran. Doch auch eine Umfahrung des Problems brachte keine Beschleunigung, da auch in der Rheinstraße eine Baustelle ist und man hier nur einspurig fahren kann.
Der Osterverkehr kommt ganz gewiss – als Stau
„Bald haben wir keine einzige Straße mehr ohne Bauarbeiten“, klagte neulich ein Taxifahrer. Da fragt sich doch, warum alle wichtigen Achsen auf einmal saniert werden müssen. Mir fehlt es hier an Planungsweitblick. Und der Osterverkehr kommt erst noch.

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Foto: Life Of Pix