Die schleppende Straßenerneuerung erntet Spott

06September
2019

Ein großes Schild sorgte an der Baustelle in Haueneberstein für Aufsehen: Mit einem Zahlenvergleich machte ein Bürger seinem Ärger Luft.

Baden-Baden ächzt auch in den Ortsteilen unter Bauarbeiten. Die Bewohner empfinden dies mehr und mehr als Belastung. Vor allem, wenn’s schleppend vorangeht, ist es mit dem Verständnis der Bürger irgendwann vorbei.

Provokation in Zahlen

Nun hat ein erboster Bürger die Stadtverwaltung vorgeführt: Auf einem Schild an der Baustelle in der Karlsruher Straße in Haueneberstein stellte er eine Zahlenbilanz auf. Darauf zu lesen: Für 150 Meter Straßenerneuerung habe man sieben Monate gebraucht. Die Folgerung: Bei 1500 Metern Sanierung benötige man bei diesem Tempo fünf Jahre und zehn Monate, für 15 Kilometer sage und schreibe 58 Jahre.

„Die Chinesen schafften 6.000 Kilometer in nur 300 Jahren. Ihr müsst also mehr Gas geben“, so die Forderung.

Vollsperrung und Verkehrschaos

Fakt ist: Die Karlsruher Straße wird zwischen dem Zollernweg und dem Steinhauerweg saniert. Gleichzeitig wird auch ein neuer Kanal verlegt, was zur Vollsperrung im Baustellenbereich führte. Die Verkehrssituation wurde an der Kreuzung Herrenpfädel/Zollernweg kritisch.

Am Ende der Geduld

Auch wenn zwei Fakten auf dem Schild nicht ganz richtig sind – der Bau der Chinesischen Mauer, auf den hier angespielt wird, dauerte länger als 300 Jahre und die Straßenerneuerung in Haueneberstein begann offiziell am 29. April, dauert also noch keine sieben Monate – so drückt diese Provokation doch klar aus, wie es um die betroffenen Bürger steht: Die Bauarbeiten müssen schneller vorangehen. Nicht nachvollziehbar ist, warum die Bauarbeiten in dem 4.000 Einwohner-Dorf während der Pfingstferien ruhen mussten – damit verlor man zwei Wochen Zeit. Zu diesem Zeitpunkt waren erst 40 Meter der Straße saniert.

Foto: FBB Archiv