Oh Leo – was kommt noch auf uns zu? Mehr als 10 Millionen Gesamtkosten?

17August
2017

Baden-Baden schwirrt momentan von Gerüchten – scheinbar ufern die Kosten beim Leo aus: der zweite Bauabschnitt (das heißt die tolle Pflasterung mit Betonrechtecken) soll nun angeblich mehr als 4 Mio. Euro kosten!

Genaues weiß man nicht, auch wenn manche behaupten es zu wissen: etwas zwischen 4,3 und 4,6 Millionen, so die Gerüchte, anstatt 1,8 Millionen Euro, wie geplant und angenommen. Offiziell ist das Ausschreibungsergebnis jedoch noch geheim. Das heißt: erst Ende des Monats will der Baubürgermeister seine Öffentlichkeit informieren. Es habe, sagt er, nur zwei Angebote gegeben, „das Ergebnis entspricht nicht den Erwartungen“, formuliert Alexander Uhlig vorsichtig. Es ist nicht die einzige Katastrophe rund um den Leo:

* Es läuft alles viel zu langsam auf der Baustelle, die ursprünglichen Zeitpläne sind geplatzt, die endgültige Fertigstellung steht in den Sternen.

* Wegen des G-20 Gipfels (erinnert sich überhaupt noch jemand an diesen Gipfel der ach so wichtigen Finanzminister?) musste die Baustelle komplett zugeschüttet werden.

* Die Geschäfte und die Einzelhändler rund um den Leo leiden, die Kunden machen sich rar. Viele Leerstände sind zu beobachten.

* Niemand weiß, wie es weiter geht, abgesehen davon, dass die komplette Leo-Geschichte mehr als 10 Millionen Euro kosten könnte – wenn es gut geht.

Es könnten aber noch mehr werden. Mehr als 10 Millionen. Dann beispielsweise, wenn völlig neu ausgeschrieben werden muss, und damit neue Unwägbarkeiten auf die Stadt zukommen. Was wird währenddessen aus unserer Innenstadt? Was wird aus den Geschäften? Wer übernimmt für diese böse Geschichte die Verantwortung? Wer trägt den Schaden?

Man will alle diese Fragen hinter geschlossenen Türen diskutieren und entscheiden. Wie lange das gut gehen kann, steht dahin. Die böse Wahrheit über das Planungsversagen beim Leo wird doch ans Tageslicht kommen, spätestens Ende August. Und wie es dann weitergeht? Kommt dann doch ein Asphalt-Belag als Provisorium, weil das schneller geht und weniger kostet? Es sieht so aus, als ob die alten Mehrheiten im Gemeinderat wackeln.

Foto: Ben Becher