Neues vom Berthold-Verhinderungs-Platz

02Juli
2019

Ende Januar fiel der Startschuss: Seitdem wird am Bertholdplatz ein Kreisel gebaut. Fertig werden wollte man im Herbst – doch es wird Frühjahr. Schon im Mai war klar, dass der Bau sich verzögert. Und nun ist auch noch ein Planungsfehler aufgeflogen.

Vorwärts bauen, aber nicht zurück: So kommt der Mensch voran. Gut geplant ist halb gebaut – aber genau daran scheint es in Baden-Baden zu hapern. Aktuelles Beispiel: Die Verkehrsinsel auf dem Bertholdplatz wurde gerade teilweise zurückgebaut. Was einem aufmerksamen Bürger auffiel.

Stein um Stein nahmen die Arbeiter heraus aus dem wachsenden Ring: Das beobachtete am 24. Juni ein aufgeweckter Passant – der prompt das BT darüber informierte. Und, tatsächlich: Am Bertholdplatz ist der Wurm drin.

Die Fehlplanung verplempert Zeit, Geld und Nerven

Grund: Die Höhenlage der Verkehrsinsel in der Mitte des Platzes muss korrigiert werden. Was zur Folge hat, dass die Steine ein zweites Mal verlegt werden müssen. In der Stadt spricht man von einer unwesentlichen Verzögerung – aber wer will das wissen? Das Bauunternehmen treffe keine Schuld, heißt es aus der Verwaltung, Bürgermeister Alexander Uhlig spricht von einem Planungsfehler. Die Mehrkosten, die deswegen anfallen, sollen dem Planungsbüro in Rechnung gestellt werden. Sollen ist die kleine Schwester von können vielleicht.

Das sind keine guten Nachrichten für all jene, die täglich den Platz oder die anliegenden Straßen wie die Maria-Viktoria-Straße, Berthold- oder Fremersbergstraße kreuzen müssen: Anwohner, Passanten, Rad- und Autofahrer und nicht zuletzt die Ladenbesitzer der südlichen Vorstadt müssen sich in Geduld üben, mal wieder.

Der Platz wird später fertig und teurer

Schon im Mai gab es schlechte Nachrichten: Wegen eines defekten Regenwasserkanals, der über zig Meter ausgetauscht werden muss, wurde eine weitere Verzögerung von rund sechs Wochen angekündigt. Die veranschlagten Kosten von rund zwei Millionen erhöhen sich laut Bürgermeister Uhlig demnach um rund 70.000 Euro. Doch das ist nicht alles: Auch mehr Leitungen als ursprünglich gedacht müssen erneuert werden.

Rückschau für die Bürger

Es wäre wünschenswert, wenn es nach Abschluss dieses Projekts eine Bürgerinformation gäbe mit einer Rückschau, die Folgendes beinhaltet: Um wie viele Wochen später wurde der Kreisel in Betrieb genommen? Wie viel teurer wurde er? Und hat das Planungsbüro tatsächlich die Mehrkosten für die Fehlplanung gezahlt? Es sind Steuergelder, die hier ausgegeben werden.

Spannend bleibt, ob auch der Juli wieder Neues in Sachen Berthold-Verhinderungs-Platz bringt! Der Mai und Juni hatten’s ja in sich!