Muss SEGAFREDO wegen Leo-Sanierung endgültig schließen?

10August
2016

Seit über 9 Jahren gibt es die „SEGAFREDO Espresso Bar“ direkt am Leopoldsplatz, Einmündung Inselstraße. Es war und ist ein beliebtes Café für den Espresso und Snacks zwischendurch.

Nun machen Baugruben, Baulärm und der geplante Leo-Umbau dem Inhaber Reinhard Seufert das Leben schwer. Sein Café steht auf der Kippe.

Die Räume hat Seufert gemietet: das Gebäude gehört der Stadt, es wird von der stadteigenen GSE (Gesellschaft für Stadtentwicklung) verwaltet. Jahrelang ging es Seufert ganz gut mit seiner Bar: die Lage war bestens, der Innenhof hinter dem Haus mit dem bestuhlten Außenbereich gut besucht. Das ist Vergangenheit. Momentan kann er nicht einmal mehr die Miete für sein Lokal erwirtschaften.

Denn es wird bereits gebaut, Seufert muss mit gleich zwei Baustellen leben: das ehemalige Steigenberger-Hotel wird umgebaut. Und bei der Stadtsparkasse, direkt vor dem bestuhlten Hof von Segafredo buddelt die Stadt und vergräbt emsig Leitungen. Dabei wird es nicht bleiben.

Denn nun steht demnächst auch noch die Sanierung des Leopoldsplatzes an. Zwei Jahre soll am Leo gebaut werden – ob die Termine eingehalten werden, weiß kein Mensch. Manche Fachleute befürchten Bauzeiten von über drei Jahren – nicht nur zwei, wie das Rathaus tapfer behauptet.

Für Reinhard Seufert ist die ganze Situation, mit der er nicht gerechnet hat, als er in sein Cafe und seine Bar investierte, völlig unübersehbar und offensichtlich für seine Existenz vernichtend.

Hilft die Stadt? Sie könnte ja mit der Miete zurückgehen oder auf die Miete ganz während der Bauzeit verzichten. Doch ein solches Angebot gibt es nicht, obwohl Seufert darum bat. Es könnte dem Lokal helfen. Denn 60% und mehr Umsatzrückgang bisher sind von Seufert allein nicht zu verkraften.

Foto: Ben Becher