Hurra, die Hütten sind weg!

26März
2021

Na endlich: Die sechs Holzhütten, die kurz vor Weihnachten in der Innenstadt aufgestellt wurden, hat man gerade abgebaut. Das Thema – kam nicht an. Sind Hütten die einzige Idee, die Baden-Baden zur Belebung der Innenstadt kann? Ein Kommentar von Cornelia Mangelsdorf.

Mal ehrlich, sie sahen doch scheußlich aus – da haben auch die draufgepappten rosa Blumenbilder auf den Holzwänden nichts daran geändert: Die Hütten, die in der Fußgängerzone standen, sorgten bei den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt weitgehend für Ablehnung. Und, mal ehrlich: Die darin feilgebotenen Waren – Käse, Holzschalen und -bestecke, Taschen und Accessoires – waren jetzt auch nicht sooo der Knaller. Viele Geschäftsinhaber waren obendrein sauer, dass die Hütten die Zugänge zu ihren Läden blockierten. Jetzt ist der Hüttenzauber erst einmal Geschichte, nach etwa eineinhalb Wochen Öffnung im März.

Hütten-Comeback schon wieder an Pfingsten?

Doch, Achtung: Schon wird darüber nachgedacht, ob man die Hütten an Pfingsten wieder aufstellt. Dann könnten sich Winzer aus der Region dort präsentieren. Die Idee, heimische Produkte zu fördern, hat ja was. Aber: Müssen es denn unbedingt diese klobige Hütten sein? Die verortet man doch ganz klar in den Winter. Tannenzweige dran, und fertig ist das Weihnachtsfeeling. Aber zu Ostern oder Pfingsten? Sehnt man sich doch nach Helligkeit, Leichtigkeit, Frischluft!

Kleine Tische und Stühle vor den Geschäften wirken einladend

Die Stadt Straßburg hat die Innenstadtbelebung eleganter gelöst. Zur Animation der kleinen Einkaufsstraße hinter dem Münster, der „Rue des Juifs“, hat man vor zwei, drei Jahren angefangen, vor fast jedes Geschäft einen kleinen quadratischen Holztisch samt zweier Klappstühle zu stellen. Die Tische werden jahreszeitlich mit Blumentöpfen oder anderen Schätzen der Botanik geschmückt. Das sieht richtig einladend aus! Die Tische und Stühle erfüllen den schönen Nebenzweck, dass man sich auch mal kurz niederlassen kann, um schwere Einkaufstüten abzustellen oder zu verschnaufen. Und, schnell weggeräumt sind sie am Abend auch.

Der heimische Wein würde auch darauf passen

Solch ein Konzept wäre auch in Baden-Baden umsetzbar – sobald Corona wieder eine Ladenöffnung erlaubt. Kleine Tische, Stühlchen, ein paar Frühblüher – passt doch viel besser als dunkle Holzhütten! Und die heimischen Flaschen Wein zum Verkosten würde sich da auch prima drauf machen, sofern man zur Eröffnung der Fieser-Brücke nicht die längste Open-Air-Weinbar der Stadt darauf einrichten möchte – wenn Corona es erlaubt.

Foto: Ben Becher