Geht doch! Geht nicht.

23Oktober
2017

Wer am vergangenen Samstag über den Leo ging, traute seinen Augen nicht: es wurde gearbeitet! 

Ein Bagger baggerte und Arbeiter bewegten sich auf der Leobaustelle. Also geht es doch. Also hat auch die Oberbürgermeisterin nach vielen Monaten (an denen am Samstag eben nicht am Leo gearbeitet wurde) endlich gemerkt, dass der Samstag in Deutschland gesetzlicher Werktag ist, an dem gearbeitet werden kann und wo nötig, auch gearbeitet werden sollte. Auf der Leobaustelle war das bisher leider nicht der Fall. Wäre immer und von Anfang an am Samstag geschafft worden, wäre der 1. Bauabschnitt längst Geschichte und mithin der Leo 20% (ein Tag mehr als bei einer 5-Tage-Woche!) früher fertig werden können (schon im Juli). Immerhin sorgt die Oberbürgermeisterin jetzt endlich für Samstagarbeit. Dafür möchte man sie loben! Es geschieht ja so viel Rätselhaftes in Baden-Baden, da muss man sich auch über kleine Dinge freuen, auch wenn sie erst relativ spät funktionieren.

Wofür die Oberbürgermeisterin jedoch nicht zu loben ist: ausgerechnet zum wichtigsten jährlichen Kongress in Baden-Baden, nämlich dem Kongress der Rückversicherer (das sind die grauen Männchen, die im Halbstundentakt durch Baden-Baden rennen zu ihren jeweiligen eng getakteten Meetings) ist die Kurhausgarage bzw. ihre Haupteinfahrt verbaut. Vor ein paar Jahren (1998) hat man die Autos dieser Rückversicherer in den Tiefgaragen absaufen lassen, was vielleicht nicht so schlimm war, weil sie ja möglicherweise richtig versichert waren. Das Hochwasser aber war zudem auch versehentlich und ungeplant. Nun plant man aber gezielt eine Baumaßnahme ausgerechnet zu diesem Kongress. Bei voller Garage, z. B. bei abendlichen Gesellschaftsanlässen kommt es mit einer einzigen Garagenausfahrt sicher zu ähnlichen Staus wie bei der Festspielhausgarage nach einem Konzert. Und an der Garagenausfahrt steht dann die OB und verteilt lächelnd Vergissmeinnicht.

Foto: Ben Becher