Etappen-Sieg für die FBB

28Januar
2022

Seit zwei Jahren kämpft die Wählerinitiative gemeinsam mit vielen Bürgern darum, dass der Ludwig-Wilhelm-Platz nicht nur vom Busverkehr entlastet wird. Nun will die Stadtbaugesellschaft den Platz völlig neu planen.

Die Nutzung des Ludwig-Wilhelm-Platzes bekommt eine neue Ausrichtung: Seitens der GSE, der städtischen Stadtbaugesellschaft, wolle man künftig auf einen „fließenden Übergang“ vom Augustaplatz her achten.

Ein stark vernachlässigter Platz

Dass dies nun in der Planung ist, ist keine Selbstverständlichkeit. Denn bis vor einiger Zeit hielten auf dem Platz hinter der Kirche noch Reisebusse, um Touristen ein- und aussteigen zu lassen. Das hat nicht nur Anwohner gestört, sondern auch Verkehrsteilnehmer. Nur eine Ecke weiter steigen jeden Morgen viele Kinder aus den Bussen, um zu den anliegenden Schulen zu gelangen (einen Zebrastreifen für sie sucht man vergeblich). Der Ludwig-Wilhelm-Platz war bislang wie ein hässliches Stiefkind behandelt worden – und dies, obwohl er so zentral liegt.

Die Bürger-Initiative brachte Bewegung

Das Desinteresse an dem Platz änderte sich, als 2019 Prof. Dr. Heinrich Liesen und Matthias Welle, FBB, sowie Wolfgang Ullrich eine Initiative gründeten und rund 1.000 Unterschriften sammelten, damit das Reisebus-Chaos auf dem Ludwig-Wilhelm-Platz aufhört und auch keine weiteren Buskurzparkplätze dort angesiedelt werden.

Die FBB bleibt dran

Dadurch wurde die Planung des Platzes 2019 auf Eis gelegt – und schlummert seitdem in den städtischen Schubladen. Die FBB hat nun das Thema wieder aufs Tapet gebracht und einen Antrag nachgelegt – FOKUS Baden-Baden berichtete. Sie fordert von Bürgermeister Alexander Uhlig, dass der Ludwig-Wilhelm-Platz bis zur Häuserfront durchgepflastert und diese Durchpflasterung in der Maria-Viktoria-Straße fortgeführt wird. Im Sinn hat die FBB, dass ein zusammenhängender Wohlfühlbereich entsteht, bestehend aus Augusta-Platz, Ludwig-Wilhelm-Platz und Maria-Viktoria-Straße und dass durch die Aufgabe der Bordsteine und der Asphaltierung auch keine Autos mehr über den Ludwig-Wilhelm-Platz fahren.

Ein fließender Übergang ist schon mal ein Anfang

Wie weit die Stadtverwaltung nun dem Antrag folgen wird, ist noch nicht entschieden. Doch der „fließende Übergang“ vom Augustaplatz her scheint gesetzt. Und das vor einem Jahr beschlossene Konzept für den Halt der Reisebusse sieht kein Ein- und Aussteigen am Ludwig-Wilhelm-Platz vor. Es wird Zeit, dass das Bus-Konzept nun in die Umsetzung in Gang kommt.

Pflaster statt Asphalt – und flanieren statt Autofahren

Ob die Durchpflasterung des Platzes bis zu den Häusern realisiert werden wird? Anwohner fürchten Lärmbelästigung. Doch wenn man diese Zone mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 20 km/h oder gar Schritttempo-Pflicht versehen würde – oder gar keine Autos mehr dort fahren dürften – wäre auch dieses Problem gelöst. Es ist überfällig, dass die Aufwertung des Ludwig-Wilhelm-Platzes beginnt!

Foto: Ben Becher