Ein Schandfleck in der Sophienstraße

13Februar
2024

Neben dem Fabergé-Museum fällt seit Monaten eine verhangene Fassade ins Auge. Darunter: Fragmente eines Balkons. Ob sie halten? Markus Fricke, Stadtrat der FBB, fragte in dieser Sache bei der Stadt nach.

Kurt Jülg, Stadtrat der FBB, hatte bereits im Dezember 2022 auf das Gerüst und die verwaiste Baustelle hingewiesen. Man werde sich der Sache annehmen, so der Erste Bürgermeister Uhlig damals. Passiert ist augenscheinlich nichts. In der Sondersitzung des Bauausschusses am 1. Februar antwortete Alexander Uhlig auf Frage von Markus Fricke, das Gerüst müsse schon deswegen stehen bleiben, weil mindestens ein Balkon absturzgefährdet sei und ansonsten der Gehweg weiträumig abgesperrt werden müsse. Markus Fricke wandte sich im Anschluss mit einem Schreiben am 6. Februar an beide Bürgermeister.

Warum wird nichts unternommen?

Wenn dem so sei, dann liege eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung offenkundig vor mit den Möglichkeiten, die das PolG (Anmerkung der Red.: Polizeigesetz) biete, und die pflichtgemäß zu ergreifen wären. „Ich frage nach, warum diesbezüglich nichts unternommen wurde bzw. unternommen wird“, so Stadtrat Fricke weiter.

Auch die Verwaltung ist verärgert

Bereits tags darauf kam die Antwort aus der Stadtverwaltung. Im Auftrag des Baubürgermeisters Uhlig antwortete das Fachgebiet Bauordnung. „Das Baugerüst in der Sophienstraße 32 ist aufgrund der langen Aufstelldauer auch für uns alle Seiten ein Ärgernis“, wurde betont.

Gerüst und Absperrung werden noch einmal geprüft

Baurechtlich sei man im Kontakt mit dem Bauleiter, eine Sanierung des Balkons unabdingbar. Das Problem mit dem Balkon habe man im Rahmen der Bauüberwachung in eigener Zuständigkeit. Derzeit liefen die statischen Untersuchungen sowie ggf. eine Bauteilöffnung. Soweit das Ergebnis vorliege, können die notwendigen Maßnahmen abgeleitet werden und nach erfolgter denkmalrechtlicher oder baurechtlicher Genehmigung auch durchgeführt werden. „Insoweit besteht derzeit keine Veranlassung nach den Vorgaben des Polizeigesetzes einzugreifen. Wir werden allerdings das Gerüst und die Absperrung nochmals genauer anschauen, um mögliche Gefahren für Passanten zu minimieren.“

Stadtrat Markus Fricke stellt das nicht zufrieden. Es hätte früher reagiert werden
müssen und können. „Ich nehme den Vorgang auf Wiedervorlage und beobachte genau, ob endlich gehandelt wird.“

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Foto: Cornelia Mangelsdorf