Ein Ludwig-Wilhelm-Platz ohne Touristenbusse: Die FBB kämpft weiter

03November
2020

Durch die Bürger-Initiative Ludwig-Wilhelm-Platz konnten FBB-Mitglieder im Sommer 2019 erwirken, dass das Reisebus-Chaos erst einmal gebannt wird. Damit das auch so bleibt, sucht Wolfgang Niedermeyer, Stadtrat der FBB, das Gespräch mit allen Beteiligten.

Gründlich, wirksam, nachhaltig: Wenn Wolfgang Niedermeyer etwas anpackt, dann lässt er es erst wieder los, wenn die Sache zu Ende gebracht ist. So auch in der Sache Ludwig-Wilhelm-Platz. Wir erinnern uns: Mit einer Unterschriftensammlung hatten Bürger erwirkt, dass die schon beschlussreife Planung für eine neue Reisebushaltestelle zurückgestellt wird. Und die Tagestouristen möglichst bereits am Festspielhaus oder andernorts aussteigen, damit der kleine Platz hinter der Kirche kein verkehrstechnisches Monster wird.

Viel Lärm und kein Durchkommen für Passanten

Anwohner hatten sich außerdem über Lärm beschwert – und Fußgänger hatten wegen der Busse oftmals kein sicheres Durchkommen. Sprecher und Organisatoren der Bürgerinitiative waren unter anderem Stadtrat Prof. Dr. Heinrich Liesen und Mathias Welle, FBB.

Wirklich notwendiger Haltepunkt?

Wolfgang Niedermeyer hat das Thema weiterverfolgt. Denn die Situation mit den Reisebussen ist noch nicht verbindlich geklärt. Im aktuellen Tourismuskonzept gibt es keine konkreten Handlungsempfehlungen. So war es wichtig und notwendig, dass vom Fachbereich Planen und Bauen das Thema aufgegriffen und eine Studie „Neuordnung von Reisebushaltestellen“ über das gesamte Stadtgebiet entwickelt wurde. Dabei wurde angemerkt, dass der Ludwig-Wilhelm-Platz seitens der Baden-Baden Kur & Tourismus GmbH (BBT) als notwendiger Haltepunkt für das Burda-Museum gesehen werde.

„Nicht erforderlich“

In einem Brief an Bürgermeister Alexander Uhlig konnte Wolfgang Niedermeyer dies allerdings widerlegen. Niedermeyer hatte sich die Mühe gemacht, mit Nora Waggershauser vom BBT sowie mit Henning Schaper, Direktor des Burda-Museums, zu sprechen. Wolfgang Niedermeyer: „Frau Waggershauser hat bereits mehrfach betont, dass die Anfahrt Ludwig-Wilhelm-Platz für das Bustourismuskonzept der BBT nicht erforderlich sei.“

Warum nicht in der Bertholdstraße aussteigen?

In einem weiteren Gespräch mit Henning Schaper und Martin Ernst, Chef der FBB, wurde übereinstimmend festgehalten, dass ein Ausstieg „Bertholdstraße“ neben dem Gausplatz sowohl von der Entfernung akzeptabel als auch von der Wegeführung, etwa über die Allee, für den Besuch des Museums eine gute Ausgangs- und Auftaktposition anbiete. Zumal der Weg über den Augustaplatz/Kongresshaus zur Allee und den Museen wegen der Obdachlosenszene kein Vorzeige-Entrée vermittelt.

Jetzt ist die Stadt dran

Die Argumente für einen reisebusfreien Ludwig-Wilhelm-Platz sind also geliefert – nun ist die Stadt gefordert, die Vorschläge der Initiative in eine überzeugende Detailplanung umzusetzen und den Bürgern vorzustellen. Jetzt, wo sich die Stadt dem Fußgänger-Check stellt – wir berichteten bereits darüber – ist die Zeit reif für eine flaniergerechte Lösung.

Fotos: Ben Becher