Die Fieser-Brücke muss offen bleiben

12März
2021

Hans Schindler, Kreisvorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Baden-Württemberg e. V. und Markus Fricke, Geschäftsführer ebenda in der Geschäftsstelle Baden-Baden, wandten sich mit einem Schreiben an den Ersten Bürgermeister Alexander Uhlig. Dieser plädiert dafür, die Fieser-Brücke für den Autoverkehr zu schließen. Die beiden DEHOGA-Experten halten dagegen.

„Ihre Position zur zukünftigen verkehrstechnischen Nutzung der Fieser-Brücke und der Kreuzstraße ist bekannt“, heißt es in dem Schreiben vom 9. März 2021. „Der Kreisvorstand des DEHOGA Baden-Baden hat sich auf seiner letzten digitalen Sitzung intensiv mit den Möglichkeiten ergebnisoffenauseinandergesetzt.

Die Idee des Begegnungsraumes für alle Verkehrsteilnehmer fehlt bei Uhlig

Die Flaniermeile für Fußgänger von der Sophienstraße bis vor das Kurhaus und im Bereich des Goetheplatzes hat natürlich Charme. Schlüssig würde das Konzept allerdings erst mit dem in der politischen Diskussion bereits vorgeschlagenen großflächigen Shared-Space-Raum vom Bertholdplatz bis vor das Theater. Dass Sie diesen Gedanken verfolgen, konnten wir Ihren Verlautbarungen nicht entnehmen.

DEHOGA ist gegen die Schließung

Der Kreisvorstand und damit der DEHOGA in Baden-Baden spricht sich entschieden gegen eine Schließung der Kreuzstraße und der Fieser-Brücke für den Individual-Verkehr aus.

Die Gründe

Es ist die einzige Lücke zwischen den Hügeln der Stadt, die Schließung bedeutet einen Umweg von 1,8 Kilometer. Wir halten dies für alles andere als umweltverträglich, zumal die Umwege über Verkehrswege erfolgen müssten, die dafür nicht konzipiert sind. Man muss zusätzlich bedenken, dass die Kreuzstraße und die Fieser-Brücke eine gewisse „Überlauffunktion“ haben, wenn die Kurhaus-Parkgarage voll ist.

Abgestellte Autos blockierten die Kreuzstraße

Das eigentliche Problem – insbesondere in der Kreuzstraße – bestand darin, dass immer wieder die gleichen Autokennzeichen stundenlang oder tagelang unbehelligt dort abgestellt wurden. Schon die Möblierung der Straße ist nicht geeignet, den Autofahrer zur Schrittgeschwindigkeit zu mäßigen. All das lässt sich mit erhöhtem Kontrolldruck und entsprechender Möblierung so darstellen, dass sich Fußgänger und Fahrzeuge verträglich dort bewegen können. Zur Not wäre auch an eine Pollerlösung zu denken.

Die Passage muss offen bleiben

Insgesamt, und dieses Meinungsbild war einheitlich, sind die Nachteile der von Ihnen präferierten Schließung deutlich größer als die Vorteile. Der DEHOGA steht mit dem Einzelhandel für eine durchlässige Kreuzstraße und Fieser-Brücke.“

Bild: Ben Becher