Besuch der Unesco-Experten im Herbst

19Juli
2019

Es kommt Bewegung in die Bewerbung der Stadt, Weltkulturerbe zu werden: In wenigen Monaten werden Fachleute nach Baden-Baden kommen, um sie zu begutachten. Zeit, zu handeln!

Die letzte Sitzung des Bauausschusses in alter Besetzung brachte ein gutes Ergebnis hervor: Der Gemeinderat beschloss den Entwurf der sogenannten Baufibel mit dem Titel: „historische Villengebiete Stadt Baden-Baden – Leitbild der baulichen Gestaltung“ fast einstimmig. Die Fibel soll das baugestalterische sowie bauplanungsrechtliche Leitbild für die zukünftige Entwicklung der historischen Villengebiete der Stadt Baden-Baden darstellen. Sie ist auch als Schutzmechanismus zu verstehen, um das architektonische Erbe der Stadt zu bewahren.

Schutz für die Villenviertel

Dass diese Entscheidung noch vor der Sommerpause kommt, ist der Tatsache geschuldet, dass es langsam ernst wird mit der Bewerbung Baden-Badens als Weltkulturerbe: Wenn der Besuch der UNESCO im Herbst kommt, will und muss man schließlich belegen können, dass man etwas für den Erhalt der Villenviertel tut! Und die richtigen Werkzeuge schon in der Hand hat.

Der Schatz Baden-Badens

Unsere Stadt verfügt über historische Villenviertel, die Teil des charakteristischen im 19. Jahrhundert entwickelten Stadtgrundrisses Baden-Badens sind. Die wunderschönen Häuser am Annaberg, im Gebiet Quettig-Beutig oder andernorts sind größtenteils in sehr gutem Zustand. Sie wurden liebevoll über Generationen von ihren Besitzern restauriert, auch unter Einhaltung bestimmter Regeln, um die Struktur und Ästhetik der Fassaden zu erhalten. Schwarze Dachziegel oder ein reinweißer Anstrich sind Sakrilege, die man leider auch in unseren Villenvierteln entdeckt, die aber nicht „geahndet“ wurden.

Bausünden mehren sich

Doch nicht nur dies wirkt störend in historisch gewachsenen Gebieten: Auch durch Neubauten in zeitgenössischer Kubus-Form und schlichtweg hässliche Garagenbauten haben sich Bausünden in die historischen Villengebiete eingeschlichen. Die vorhandenen Bebauungspläne und Erhaltungssatzungen reichen aktuell nicht aus, um diese Entwicklung aufzuhalten. Um dem entgegentreten zu können, wurde die Baufibel erarbeitet.

Beschluss am 22. Juli

Im nächsten Schritt sollen die bestehenden Rechtsinstrumente (z.B. Bebauungspläne, Erhaltungsatzungen etc.) im Sinne einer verbindlichen Einhaltung und Umsetzung des Leitbildes überprüft und Ergänzungs- und Änderungsbedarf (z. B. Baugestaltungssatzungen) aufgezeigt werden. Das Verfahren befindet sich in der Schlussphase, der Entwurf liegt in seiner Endfassung vor. Am 22. Juli wird der neue Gemeinderat abschließend über den Entwurf der Baufibel entscheiden.