Baden-Baden: „The place to be“ für Großstadtmüde

20Januar
2023

Der Trend geht zur Kleinstadt: Das zeigen aktuelle Untersuchungen. Immer mehr Leute verlassen die Metropolen – Umfragen zeigen, dass noch viel mehr folgen werden. Kann sich Baden-Baden mit seinen vielen Reizen also auf eine Flut von gestressten Großstadtmenschen einstellen?

Berlin ist die wohl bunteste und lebendigste Stadt der Bundesrepublik. Wer nach Abwechslung, Inspiration, Aufregung und neuen Eindrücken sucht, findet wohl keinen besseren Ort. Aber die Traumstadt ist es für die meisten wohl trotzdem nicht: In einer Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur wurden deutschlandweit Personen befragt, welche der Großstädte im deutschsprachigen Raum ihnen „am sympathischsten“ erscheinen. Berlin belegte mit 12 Prozent dort lediglich Platz vier – hinter Hamburg (25 Prozent), München (19 Prozent) und Wien (15 Prozent). Die Hansestadt ist also die sympathischste Metropole, mit einem Viertel der Befragten auf ihrer Seite.

Kleinstadt vor Großstadt

Noch lieber als in einer Großstadt wollen die meisten Leute jedoch in einer Kleinstadt oder auf dem Dorf leben: Mit 31 Prozent hat sich fast ein Drittel der Befragten für diese Möglichkeit und damit gegen eine Großstadt entschieden. Und das schlägt sich auch in deren Einwohnerzahlen nieder: Die deutschen Metropolen schrumpfen. Junge Leute ziehen zum Studium und wegen der mannigfaltigen Möglichkeiten zwar gern in die Hauptstadt, doch dem Statistischen Bundesamt zufolge verlassen gerade junge Familien und junge Menschen zwischen 30 und 49 sie in Scharen. Seit der Pandemie hat sich die Stadtflucht noch weiter gesteigert: 2021 war sie so stark wie noch nie seit der Wiedervereinigung.

Hohe Immobilienpreise

Zum einen liegt das an immer teurer werdenden Lebenskosten und gestiegenen Immobilienpreise in Großstädten: „In der Stadt zu leben, ist momentan auch eine ökonomische Frage. Wenn sich junge Familien wegen der gestiegenen Immobilienpreise hoch verschulden müssen, um überhaupt noch in der Stadt leben zu können, halte ich das für bedenklich“, sagt Nikola Sander vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung. Ein weiterer Grund ist auch, dass voranschreitender technischer Fortschritt Homeoffice möglich gemacht hat. Sollten sich die wirtschaftlichen Verhältnisse ändern, sieht Sander jedoch eine Umkehr des Trends: „Die Großstadt wird auch in Zukunft der Sehnsuchtsort bleiben, an dem die meisten Menschen leben wollen.“

Hohe Kaufkraft in Baden-Baden

Das größte Marktforschungsinstitut Deutschlands GfK hat jüngst eine Studie zum Thema Kaufkraft veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass von den bundesweit 106 kreisfreien Städten und 294 Landkreisen Baden-Baden Platz 29 von 400 belegt. In Baden-Baden sind wir mit 29.831Euro netto pro Kopf somit die kaufkräftigsten. Auf Landesebene liegt unsere Stadt auf Platz 5 von 44, die Landeshauptstadt Stuttgart belegt Platz 40. Baden-Baden steht also auch wirtschaftlich nicht schlecht da. Macht diese Tatsache, gepaart mit dem attraktiven Äußeren der Kurstadt, Baden-Baden also zu einer attraktiven Großstadt-Alternative?

Begehrte 15-Minuten-Städte

In den letzten Jahren ist das Konzept der 15-Minuten-Stadt beliebt geworden: In einer solchen sind von zu Hause aus alle wichtigen Orte in 15 Minuten zu erreichen – ohne Auto. Bäcker, Apotheke, Ärztin, Schule, Kindergarten, Supermarkt, alles Nötige kann fußläufig oder mit dem Rad in maximal einer Viertelstunde erreicht werden. Ein solcher Ort wäre nicht nur klimafreundlich, er würde sicherlich auch zu mehr Zufriedenheit und Ausgeglichenheit führen. Und Baden-Baden ist sicherlich nicht weit von diesem Utopia entfernt – an jeder Ecke ein Bäcker, eine sagenhafte Apothekendichte, und, und, und. Also: Ein wunderschönes Stadtbild, hohe Kaufkraft, erreichbare Geschäfte und Einrichtungen, außerdem die Nähe zum Schwarzwald sowie zu Zielen wie Karlsruhe, Offenburg, Straßburg oder Freiburg. Fazit: Die Großstadt-Überdrüssigen können kommen!

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