Weniger Einbrüche, mehr Cyber-Kriminalität

02März
2021

Eine gute Nachricht: Im Corona-Jahr 2020 sank die Kriminalität in Baden-Württemberg auf ein Rekordtief. In Baden-Württemberg sind insgesamt 538.566 Straftaten erfasst worden – so wenige wie nie in den zurückliegenden 30 Jahren. Dennoch ist Vorsicht angezeigt. Denn: Langfinger treiben in der Kurstadt gerade wieder ihr Unwesen.

Selten wurden so wenige Terrassentüren oder Fenster aufgehebelt: Die Zahl der Wohnungseinbrüche lag im vergangenen Jahr auf dem Niveau von 1971: 4696 Fälle gab es 2020 in Baden-Württemberg. Die Zahl der Einbrüche ging um ein gutes Viertel zurück. Das Arbeiten im Homeoffice hat es Langfingern schwer gemacht, in Häuser oder Wohnungen einzudringen – es war ja meistens jemand zu Hause. Einbrüche gehen seit 2017 kontinuierlich zurück. Auch die Aufklärungsquote ist gestiegen, sie liegt bei einem knappen Viertel. Dennoch machen Diebstahlsdelikte mit 25,2 Prozent immer noch den größten Brocken bei den Straftaten aus.

Verdächtige Personen spionierten Häuser aus

Auch in Baden-Baden gab es Ende Januar wieder Zwischenfälle: So haben auf der Leisberghöhe nachts zwei Männer unerlaubt ein Grundstück betreten und mit einer Taschenlampe in Autos und Briefkästen geleuchtet. Die Polizei habe, so ein Zeuge, in besagter Nacht weitere Auffälligkeiten in diesem Wohngebiet festgestellt. Der Verdacht der Gesetzeshüter: Möglicherweise wurden Häuser für spätere Einbrüche ausgekundschaftet.

Zu wenig Polizisten

Zu denken gibt, dass Baden-Württemberg Schlusslicht ist, was die Polizeidichte betrifft: Mit 240 Polizisten pro 100.000 Einwohner hat das Land die geringste Polizeidichte in Deutschland. Sie ist auf dem gleichen Stand wie vor 40 Jahren.

Gewalt an Polizei

Der Beruf des Polizisten birgt Risiken. Traurig, aber wahr: Die Gewalt gegen Polizeibeamte wächst. 2020 gab es rund 760 mehr Übergriffe als noch 2015. Die Zahl der Fälle stieg auf 5151 Taten.

Immer mehr Cyber-Kriminalität

In einem Bereich boomt die Kriminalität ganz besonders: nämlich im Internet. Im dritten Jahr in Folge stiegen die Fälle um mehr als 20 Prozent auf 29. 575 Fälle. Laut Polizei ist der Waren- und Warenkreditbetrug auf dem Vormarsch. Der Klassiker: Kriminelle stehlen Daten von Kreditkarten und bezahlen damit Waren. Deshalb sollten Kreditkartenbesitzer auch regelmäßig ihre Abbuchungen kontrollieren – und bei Falschabbuchungen sofort die Bank verständigen. Die Zahl der Internet- und Computerkriminalität steigt seit 2017 enorm an: um mittlerweile 83,9 Prozent.

Foto: pixabay.com