Windkraft: ein Zankapfel, der die Gemüter erhitzt

05Oktober
2021

Die Bürgerinitiative „Windkraftfreies Grobbachtal“ hat sich gerade mit einem offenen Brief an die Öffentlichkeit gewandt. Darin räumt sie auf mit „nachweislich falschen Tatsachen“, die gegen sie in Umlauf gebracht werden.

„Die Bürgerinitiative ,Windkraftfreies Grobbachtal’ und Mitglieder des Baden-Badener Gemeinderats werden von Befürwortern und Profiteuren der Windenergie anderer Gemeinden diskreditiert“, heißt es in dem Schreiben, das von fünf Personen unterzeichnet wurde: von den CDU-Stadträten Cornelia von Loga und Ansgar Gernsbeck, dem Diplom-Ingenieur Jörg Saur, dem Diplom-Physiker Dr. Wolfgang Hübner und dem Diplom-Forstwirt Dr. Christoph Leinß. „Dabei wird auch nicht davor zurückgeschreckt, nachweislich falsche Tatsachen in Umlauf zu bringen, anstatt eine rationale Auseinandersetzung mit diesem vielschichtigen Thema zu suchen.“

Unhaltbare Vorwürfe gegen die Initiative

Weiter kann man darin lesen: „Auch in anderer Hinsicht wurden Methoden verwendet, die in einer demokratischen Debatte keinen Platz haben: Dazu zählen öffentliche Verunglimpfungen auf Twitter & Co. sowie Leserbriefe eines Gemeinderatsmitglieds aus Ottersweier, der sich in einen Baden-Badener Ratsbeschluss einmischt und ehrenamtlich engagierte Menschen an den Pranger stellt. Das ist mehr als nur schlechter Stil. Schlimmer noch, es wurden Behauptungen in die Welt gesetzt, die nicht haltbar sind. Einige dieser irreführenden Behauptungen zum Thema Windkraft wollen wir daher korrigieren und öffentlich richtigstellen.“ Unten in diesem Beitrag können Sie das gesamte Schreiben im PDF lesen.

Einmischungen an falscher Stelle

Dann fallen Namen: „Zudem möchten wir Herrn Nico Paulus, Fraktionsvorsitzender von Bündnis90/Die Grünen im Gemeinderat Ottersweier, darauf aufmerksam machen, dass sich sein Mandat und politischer Wirkungskreis auf Ottersweier beschränkt. Es steht ihm frei, sich für Windenergieanlagen auf Ottersweierer Gemarkung einzusetzen. In Baden-Baden entscheiden jedoch jetzt und in Zukunft die demokratisch gewählten ortsansässigen Ratsvertreter zum Wohle der Stadt Baden-Baden sowie ihrer Bürgerinnen und Bürger. Ein guter Demokrat sollte das wissen und respektieren.“

Doch worum geht es im Detail?

Etwa um das „Verdrehen von Aussagen, die so nie getätigt worden sind“, so die Unterzeichner. So lautetet etwa eine Aussage der Bürgerinitiative: „Das Fraunhofer Institut Freiburg fordert in einer Studie aus 2016 den Ausbau von Photovoltaik. Nur so könne die Energiewende gelingen.“ Die Bürgerinitiative betont: „Der verwendete und der BI Windkraftfreies Grobbachtal zugeschriebene Satz ,Das Fraunhofer Institut fordert lediglich den Solarausbau im Südwesten’ ist eine unwahre Tatsachenbehauptung.“

Dies ist nur eine von sechs Richtigstellungen des elfseitigen Papiers. Die FBB und FOKUS Baden-Baden werden das Thema Windkraft weiterverfolgen – denn es gilt, mit Sachverstand und Maß diese erneuerbare Energie einzusetzen: da, wo es Sinn macht, sprich, wo der Wind pfeift. „Wir waren die Ersten, die das Thema Windkraft ins Spiel brachten und auf eine genaue Abwägung ihres Einsatzes bestehen. Das tun wir, um zuallererst die Menschen und die Natur zu schützen“, betont Prof. Dr. Heinrich Liesen, Stadtrat der FBB.

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Bild: pixabay.com