Zeit verstreicht – doch die Keller laufen voll!

20Juli
2021

Im Ortsteil Ebersteinburg stand kürzlich in mehreren Kellern wieder das Wasser. Schuld daran ist ein überlasteter Abwasserkanal. Das Problem ist altbekannt, doch eine nachhaltige Lösung ist nicht absehbar, sehr zum Ärger der ansässigen Bürger. Florian Setzler, Ortschaftsrat der FBB, drängt auf eine Lösung.

Sobald Starkregen einsetzt, laufen in der Ebersteinburger Straße einige Keller voll. Ursache ist ein veralteter, unterdimensionierter Kanal, der die Massen nicht ableiten kann. Beim Regen der vergangenen Tage stand das Wasser in einem Keller bis zu zehn Zentimeter hoch. Ein weiterer Schwachpunkt des Kanalnetzes liegt in der Hilsbrunnenstraße. Bereits seit 2010 kämpft der Ortsteil darum, dass das Problem endlich behoben wird. Doch passiert ist bislang nichts.

Die Hoffnung verpuffte

Auch 2018 war das marode Kanalsystem wieder Thema bei einem Vor-Ort-Termin der Oberbürgermeisterin. Es war zuvor festgestellt worden, dass es Schäden im Kanalnetz gibt und der Abwasserkanal zu klein ist. Logische Folge und damals fast beschlossene Sache: die Erneuerung des Kanals zwischen Kreisel und Hilsbrunnenstraße auf 450 Meter Länge. Geschätzte Bauzeit: ein Jahr. Doch der Plan wurde nie umgesetzt, die Keller laufen weiter voll.

Warum passierte nichts?

„Die Ebersteinburger Straße wird in diesem Bereich stark von Fußgängern frequentiert. Darunter sind viele Kinder auf dem Weg zu Kindergarten, Schule oder Spielplatz sowie viele ältere Leute. Entsprechend wäre es sinnvoll, wenn die Straße schon einmal für die Kanalarbeiten aufgerissen wird, an wesentlichen Stellen für Barrierefreiheit und für eine Verkehrsberuhigung beziehungsweise einen verbesserten Schutz der jungen Fußgänger zu sorgen“, betont Florian Setzler. „Obendrein wäre es natürlich angeraten, sowohl die Elektrizitätsversorgung als auch die Breitband-Internetversorgung – optimaler Weise mit Glasfaserhausanschlüssen – in diesem Zuge anzugehen. Eine geschickte Planung könnte hier für einige Synergien sorgen und unterm Strich eine Menge Geld sparen.“

Doch als es an die Haushaltsplanung ging, blieben nur noch die Kosten für den Kanal stehen. Der Rest wurde gestrichen, mit der Folge, dass man langfristig mehr Geld für immer wieder neue Tief- und Straßenbauarbeiten in die Hand nehmen muss und am Ende mit schlechterem Ergebnis da steht. Sicher ist: Beim nächsten Starkregen läuft wieder Wasser in die Gebäude.

Florian Setzler kann das nicht nachvollziehen: „Auf der einen Seite habe ich kein Verständnis für unnötig teures Stückwerk ohne Gesamtkonzept, auf der anderen Seite ist völlig inakzeptabel, dass das Projekt seit Jahren von Haushalt zu Haushalt verschoben wird, obwohl reale Schäden entstehen. Hier wird definitiv am falschen Ende gespart.“

Ortstermin Ende Juli

Am 28. Juli wird es einen Termin wird „OB vor Ort“ sein. Dann werden die Räte das Problem vorbringen, damit sich endlich etwas tut.

Foto: Ben Becher