Trinkwasserbrunnen nutzen – und nicht lang fackeln!

05Juli
2022

Gerd Müller, Vorstandsmitglied beim Verein Stadtbild Baden-Baden und FBB-Mann, ist auf eine ausgezeichnete Idee gekommen. Er hat angeregt, an jene Brunnen in der Stadt, durch die Trinkwasser fließt, ein Schild anzubringen, das auf das Trinkwasser hinweist. So könnten durstige Flaneure schnell und unkompliziert einen Schluck Wasser nehmen. Doch schon lauern Bedenkenträger. Ein Kommentar von Cornelia Mangelsdorf.

Es ist doch tröstlich, dass es in unserer Stadt Menschen gibt, die auf kluge Ideen fürs Gemeinwohl kommen. Wenn dann die Umsetzung dieser Ideen quasi nichts kostet, sollte eigentlich der Weg frei sein, sie zu testen. Sollte man meinen! Doch in Baden-Baden haben immer noch Bedenkenträger das Sagen. Doch der Reihe nach.

Ein Schatz an Brunnen

Unsere Kurstadt ist berühmt für ihr Wasser. Viele der schönen Brunnen im ganzen Innenstadtgebiet standen jahrelang still. Bis sich der Verein Stadtbild ihrer annahm und dafür sorgte, dass diese wieder sprudeln. Dank des Einsatzes des Vereins Stadtbild wurden etwa die Brunnen am Bertholdplatz, am Mauergässchen und der Bürgermeister-Nagel-Brunnen in der Schlossstraße durch Spendengelder saniert.

Ein Schild montieren – fertig

Gerd Müller kennt sich seit Jahren mit dem Brunnenthema aus. Und er weiß, dass viele der Baden-Badener Brunnen Trinkwasser führen. Seine Idee ist so einfach wie wirkungsvoll: Wäre ein Schild angebracht, welche der Brunnen Trinkwasser liefern, dann könnten Spaziergänger, Besucher oder Schulkinder, die ihre Trinkflasche schon ausgetrunken haben, sich schnell und unkompliziert erfrischen.

Freiburg macht’s vor

Diese Idee hat eine andere Stadt bereits erfolgreich umgesetzt: Freiburg. Dort werden mehrere Trinkwasserbrunnen im Zentrum seit Jahren fleißig und störungsfrei genutzt. Beschädigungen – gab es bislang keine. Und der finanzielle Aufwand hält sich sehr in Grenzen. Von Frühjahr bis Herbst fördern ausgewählte Freiburger Brunnen in der Altstadt ununterbrochen frisches Trinkwasser bester Qualität und zur freien Verfügung. Während der Wintermonate sind die Brunnen außer Betrieb. Pünktlich zum Frühjahr werden sie wieder angestellt.

Zweifler zerreden die gute Idee

Die Idee von Gerd Müller hat viel Charme – und man möchte sie sogleich umsetzen: Der Sommer ist heiß und oft will man seinen Bummel nicht unterbrechen, nur, um ein Glas Wasser zu trinken. Allerdings macht die Stadt Baden-Baden aus einer smarten Idee gleich wieder ein Problem. Bedenkenträger haben bereits ihre Zweifel ausgebreitet: Es könnte ja jemand kommen und den Wasserauslauf manipulieren. Wenn dann jemand krank würde, müsse die Stadt haften. Aha! Ein Angestellter der Stadtwerke hat bereits darauf aufmerksam gemacht, dass ja auch mal ein Hund daran schlecken könne. Es scheint so zu sein, als würde man in der Stadtverwaltung immer nur mit dem Schlimmsten rechnen. Wo ist die Bereitschaft, einmal einmal etwas auszuprobieren?

Einfach machen!

Unsere Stadt verfügt über wunderbare Trinkwasserbrunnen und über kluge Menschen mit Ideen – so wie Gerd Müller. Aber sie hat leider viel zu viele Angestellte, die von Berufs wegen Verhinderer sind. Das sollte sich dringend ändern.

Foto: FBB Archiv