Fördermittel für Ebersteinburg und seine Bürger

01Juli
2022

Ebersteinburg ist ins Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum aufgenommen worden. Nun winken Fördermittel. Bis Anfang September müssen Bürger, die sich um eine Förderung bewerben, ihre Unterlagen bei der Stadt eingereicht haben.

Dass der ländliche Raum nachhaltig und lebendig weiter besteht und ein Dorf wie Ebersteinburg sich auch künftig über eine altersgemischte, zufriedene Bürgerschaft freuen kann – das ist Ziel des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum. Beim ELR-Programm geht es primär um den Erhalt und die Weiterentwicklung eines attraktiven Ländlichen Raums mit einer guten Lebensqualität.

Wo nicht zeitig reagiert wird, sterben Dörfer

Das ist nicht selbstverständlich: In vielen Bundesländern der Republik, wie etwa Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg oder dem Saarland sind viele Dörfer längst vom Zerfall bedroht, weil Nahversorgung, Gemeinschaft oder Arbeit fehlen und die jungen Leute längst abgewandert sind. Nirgendwo ist der Bevölkerungsschwund so groß wie in den Dörfern.

Die kleinen Ortschaften auf dem Land stärken

Solche Tendenzen will man in Baden-Württemberg mit dem ELR-Programm verhindern. Dessen Schwerpunkte sind es, Wohnraum zu schaffen, bürgerliches Engagement zu fördern, den demografischen Wandel zu gestalten, Klima-, Natur- und Landschaftsschutz umzusetzen und etwa auch die Holzbaukultur zu fördern. Das ELR-Programm verfolgt das Ziel, den ländlichen Raum zukunftsfähig zu machen. Gefördert werden insbesondere Projekte im Bereich Wohnen, Grundversorgung, Arbeiten und Gemeinschaftseinrichtungen.

Zuschüsse auch für private (Bau-)Projekte

Am 30. Mai hatte es in Ebersteinburg bei der Ortschaftsratsitzung zum ELR-Programm auch eine Fragerunde für die Bürger gegeben. Zum Thema informierten Stefanie Ganter vom Karlsruher Stadtplaner-Büro Schöffler sowie Rolf Basse vom Fachbereich Planen und Bauen, Stadt Baden-Baden. Beide erläuterten Ziele und auch, wofür es Zuschüsse bis zu 40 Prozent gebe. Gefördert werden nicht nur öffentliche, sondern auch private Anliegen.

Förderung für umfassende Sanierung

In Ebersteinburg ist das Programm auf den alten Ortskern beschränkt. Ausnahmen können möglich sein, wenn gewisse Bedingungen erfüllt sind. Für private Förderungen kommen vor allem Projekte infrage, die Wohnraum schaffen, etwa durch Umbau, Sanierung oder Wandlung von gewerblichen Räumen in Wohnraum. Ganz konkret bedeutet dies, dass Hausherren eine Förderung erhalten, wenn es umfassende Sanierungen sind. Das ist in der Regel dann der Fall, wenn mindestens drei Gewerke betroffen sind – also etwa Fenster, Heizung und Dach erneuert werden. „Die Schaffung von Wohnraum im Ortskern ist Primärziel. Dazu zählen etwa Modernisierungen, Aufstockungen, Umwidmungen von alten Wirtschaftsgebäuden oder Ähnliches, sogar Baureifmachung kommt infrage“, betont Florian Setzler, der als Ortschaftsrat der FBB natürlich dabei war und sich freut, dass sein Dorf nun, wie auch das Rebland, vom Land gefördert wird.

Bescheide im Frühjahr

Wichtig für alle, die einen Förderantrag stellen möchten: Die Arbeiten dürfen noch nicht begonnen worden sein. Die Anträge mit kompletter Planung und Kostenvoranschlägen müssen bis Anfang September bei der Stadt eingereicht werden. Rolf Basse und Stefanie Ganter erstellen daraus dann einen Antrag im Namen der Stadt Baden-Baden und reichen diesen beim Land Baden-Württemberg ein. Dann ist Geduld gefragt. Bis es zur Entscheidung einer Förderung kommt, kann es Frühjahr werden.

Foto: Ben Becher