Schon mal Ausreden-Fasten probiert?

15Februar
2024

Am vergangenen Mittwoch hat die Fastenzeit begonnen. Sie dauert bis 30. März. Wer es mal ausprobieren möchte, muss nicht unbedingt auf den Verzicht bestimmter Lebensmittel setzen. Reizvoll ist auch, unliebsame Gewohnheiten auszusetzen.

Mal bewusst auf etwas verzichten: Viele Menschen entscheiden sich in der Fastenzeit dafür. Heute heißt Fasten nicht automatisch, wochenlang auf feste Speisen zu verzichten. Oft geht es darum, bestimmte Gewohnheiten zu brechen – um sich in den 40 Tagen auf das zu besinnen, was man wirklich braucht und was einem wirklich guttut.

Die meisten verzichten auf Alkohol und Süßigkeiten

Laut einer Umfrage der DAK-Gesundheit im Jahr 2023 sagten jeweils rund 73 Prozent der befragten Deutschen zum Zeitpunkt der Befragung aus, dass sie während der Fastenzeit am ehesten auf Alkohol und Süßigkeiten verzichten würden. Über die Hälfte der Befragten würde am ehesten für mehrere Wochen auf Fleisch verzichten. 43 Prozent ließen laut Statista das Rauchen bleiben, 39 Prozent das Fernsehen, 19 Prozent die private Internet- und Computernutzung und 18 Prozent betrieben Auto-Fasten.

Die Fastenzeit und ihre Hintergründe

Das Fasten ist eine religiöse Tradition. In der christlichen Welt geht es dabei darum, sich in den 40 Tagen vor Ostern aktiv mit dem Glauben zu beschäftigen. Und sich von Überflüssigem zu befreien. Wer in dieser Zeit auf wenig Nahrung setzt, sollte dies auf jeden Fall mit seinem Arzt besprechen.

Nur einmal täglich essen

Das Fasten war einst mit strengen Regeln verbunden: Papst Gregor I. legte im Jahr 590 fest, dass nur eine Mahlzeit am Tag erlaubt sei und sowohl auf Fleisch, Eier, Milch, Butter, Käse und Alkohol verzichtet werden sollte. Erst Mitte des 16. Jahrhunderts lockerten sich diese Verbote. Von da an wurde während der Fastenzeit nur noch auf Fleisch verzichtet.

Fasten – bedeutet also Verzicht

Es geht neuerdings beim Fasten aber nicht nur um das klassische Fasten, also um Weglassen von diversen Nahrungsmitteln, sondern auch vom Aussetzen von Verhaltensweisen, die uns sonst „gefangen nehmen“. Das Ziel dabei: Mal in sich hören, sich besinnen. Zur Ruhe kommen. Mal einen anderen Weg einschlagen oder Bilanzieren.

Wie wäre es mit Faulsein-Fasten?

Es gibt auch andere Möglichkeiten, um Verzicht auszuprobieren. Wie wäre es etwa mit Schlechte-Laune-Fasten? Ist nicht einfach – doch der Versuch, negative Denk- und Verhaltensmuster mal zu unterdrücken, kann eine gute Erfahrung sein. Auch das Schummeln-Fasten tut der Seele gut: Achten Sie einmal darauf, bis Ostern ehrlich zu sich selbst und Ihrem Umfeld zu sein. Gar nicht so einfach! Oder das Faulsein-Fasten ausprobieren – runter von der Couch und rein in die Wanderschuhe! Tut Körper und Seele gut.

Versuchen, versöhnlicher zu werden

Auch Ausreden-Fasten ist eine schöne Sache. „Ich kann gerade nicht mich um die kranke Nachbarin kümmern, weil“…ja, warum eigentlich nicht? Nützlich auch in der Politik könnte das Schimpfen-Fasten sein. Wäre doch toll, wenn man die anderen nicht nur per Angriff anspricht, sondern einen Konsens sucht. In diesem Sinne: eine schöne Fastenzeit!

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Foto: Pexel Kampus Production