Schnäppchen vergeblich gesucht!

07Januar
2020

Wie finden Familien bezahlbaren Wohnraum in Baden-Baden? Neuerdings werden für freistehende Einfamilienhäuser schon mehr als eine Million Euro aufgerufen. Normalverdiener bleiben auf der Strecke.  

Haus- und Wohnungsbesitzer können sich freuen – doch Menschen, die in unserer Stadt eine neue Bleibe suchen, haben’s schwer: Wer ein Haus oder eine Wohnung in unserer Stadt kaufen will, muss immer tiefer in die Tasche greifen. In den vergangenen fünf Jahren sind die Preise für Immobilien stark gestiegen, denn das Angebot ist kleiner als die Nachfrage. Die durchschnittlichen Preise für freistehende Einfamilienhäuser sind um zwölf Prozent gestiegen, für Eigentumswohnungen um neun Prozent. Das hat der Immobilienverband Deutschland, Region Süd, ermittelt. Ein Reihenmittelhaus kostet mittlerweile durchschnittlich um die 400.000 Euro, eine Doppelhaushälfte 505.000 Euro. Das freistehende Eigenheim muss für viele ein Traum bleiben: Durchschnittlich 1,05 Millionen Euro werden aufgerufen.

Auch Wohnungen sind teuer geworden: Käufer zahlen für einen einfachen Wohnwert 1.360 Euro pro Quadratmeter und bis 5.070 Euro für einen hohen Wohnwert. Neubauprojekte in Baden-Baden erzielen Spitzenpreise von rund 6.000 Euro pro Quadratmeter.

Bis zu 40 Prozent des Einkommens für die Miete

Auch Mieten ist in Baden-Baden kein Spaß: Die Preise lagen im vergangenen Jahr bei elf Euro je Quadratmeter für Altbau-Wohnungen, bei 11,20 Euro bei sonstigen Bestandswohnungen. Wer in einen Neubau zieht, muss beim Erstbezug sogar mit 12,30 Euro rechnen. Das macht für eine 100-Quadratmeter-Wohnung stolze 1.230 Euro Kaltmiete. Dass Familien bis zu 40 Prozent ihres Einkommens fürs Wohnen zahlen, ist auch in der Kurstadt keine Seltenheit. Fast jeder Siebte in Deutschland gab zuletzt mehr als 40 Prozent des verfügbaren Haushaltseinkommens für das Wohnen aus. Das gilt nach jüngsten Zahlen für das Jahr 2017 für 14,5 Prozent der Einwohner in Deutschland. Als vertretbar gelten maximal 30 Prozent.

Wohnraum schaffen: Prio eins!

Die Lösung? Leerstehende Gebäude – davon gibt es in Baden-Baden einige – sollten endlich genutzt werden, um daraus Wohnungen zu machen. Es müssen neue Areale erschlossen werden. Bei jeder Entscheidung, wie ein Gelände bebaut wird, sollte das Thema Wohnraum bevorzugt behandelt werden. Und: Es müssen endlich mehr Wohnungen jenseits des Luxus-Segments gebaut werden. Sonst muss sich keiner mehr wundern, dass junge Familien sich lieber woanders niederlassen, nicht aber in Baden-Baden.

Foto: pixabay.com/ben becher