Eine neue Heimat für ukrainische Geflüchtete

22März
2022

In Baden-Baden sind derzeit 803 ukrainische Bürger melderechtlich erfasst, die seit dem russischen Angriff ihr Heimatland verlassen mussten. Die meisten von ihnen kommen privat unter, Hilfswillige mit Platz können sich weiterhin bei der Stadt melden.

Laut der UN haben seit der Invasion Russlands über drei Millionen Menschen die Ukraine verlassen und befinden sich seitdem auf der Flucht. Der Löwenanteil von ihnen sucht Schutz in umliegenden EU-Staaten, allein in Polen halten sich noch an die zwei Millionen Geflüchtete auf. Rund 150.000 befinden sich mittlerweile in Deutschland. Gerade Baden-Baden scheint beliebt zu sein, 803 Menschen (Stand Ende vergangener Woche) sind bisher bei uns in der Stadt eingetroffen. Rastatt hat bisher 20 Geflüchtete aufgenommen.

Ankommen – und dann?

Mit der Unterbringung geht es gut voran. Von den 803 sind rund drei Viertel der Heimatlosen privat untergebracht, knapp 200 werden von der Stadt mit Logis versorgt. Am 4. März hat die EU allen ukrainischen Geflüchteten eine Aufenthaltserlaubnis für ein Jahr eingeräumt. Vorerst sind diejenigen, die eine Bleibe gefunden haben, also in Sicherheit. Nun gilt es jedoch, sie zu ernähren. Um Leistungen zur Existenzsicherung zu erhalten, wurden bisher Anträge für knapp 600 Personen gestellt. Dies ist auch wichtig, um arbeiten zu dürfen.

Keine Schulpflicht für ukrainische Kinder

Viele Erwachsene sind also dann bald in der Lage, sich hier eine Arbeit zu suchen. Und was ist mit ihren Kindern? Unter den rund auch viele Kinder und Jugendliche. Für diese besteht keine Schulpflicht und auch kein Rechtsanspruch für einen Kitaplatz. Bis jetzt gehen bereits über 20 Kinder auf Baden-Badener Schulen. Die Schulen zeigen allesamt Hilfsbereitschaft und Engagement bei der Unterbringung und Unterstützung von ukrainischen Kindern im Schulalter. Auch die Ämter der Stadt sorgen für reibungslosen Ablauf.

Ukraineflaggen gehisst

Wer Baden-Baden über die Autobahn erreicht, den begrüßt die Stadt an ihren Toren seit Mittwoch mit Ukraine- und Europaflaggen am Europakreisel. An den Fahnenmasten bei der Cité will die Stadt somit allen Eintretenden zeigen: Wir sind solidarisch. Auch im Rathausinnenhof wurde die Ukraineflagge gehisst.

Wer möchte helfen?

Wer mit Wohnraumangeboten helfen möchte oder Hilfsangebote in den Bereichen Ehrenamt / Übersetzung machen will, kann sich unverbindlich hier melden: Tel.: 07221 93-14 77 2 sowie hilfe.ukraine@baden-baden.de. Kleiderspenden für Geflüchtete aus der Ukraine können im Diakonieladen abgegeben werden, in der Maria-Viktoria Straße 8, Tel. 07221 30 22 76 0.
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 8 - 14 Uhr, freitags nur vormittags.

Foto: Ben Becher