Die Burg-Lounge darf bleiben!

31Juli
2020

Aufregung in Baden-Baden: Die Stadtverwaltung hatte vergangenen Freitag die Schließung der spontan eingerichteten Burg-Lounge am Alten Schloss zum Monatsende angeordnet. Einer der Gründe: Naturschutz. Nicht nur die Betreiber, auch die Bürger und einige Stadträte regten sich darüber auf. Jetzt darf dort weiter in Liegestühlen gechillt werden.

Das Alte Schloss – ein romantischer Ort. Hoch oben, über der Stadt, spürt man auch bei Hitze den nahen Wald, der für etwas Frische sorgt. Ein schöner Platz also, um dort zu verweilen. Das hat der Pächter des im Alten Schloss angesiedelten Restaurants „Fidelitas“ längst erkannt. Das Lokal verfügt über einen Innenhof und einen Kiosk mit Ausschank vor dem Schloss – und seit kurzem gibt es dort oben auch ein paar Liegestühle, die auf Sand stehen und einen Bewirtungsbereich für 40,50 Gäste.

Das Aus drohte

Mitte Juli legte der Fachbereich Bauordnung der Stadtverwaltung ein Veto ein: Der Lounge-Bereich sowie die neu hinzugekommenen 40,50 Sitzplätze müssten geschlossen werden. Die Beach-Zone mit dem Sand sowie der zusätzliche Bewirtungsbereich seien nicht genehmigt worden, heißt es. Und die Bewirtung finde in einem Landschaftsschutzgebiet statt.

Ein netter Platz im Freien

Das Ansinnen der Stadt sorgte bei vielen Bürgern für Unverständnis: Allen voran verärgert waren die Betriebsleiterin Petra Hofberger und Pächter Christoph Bergbauer, die durch Corona lange auf Einnahmen verzichten mussten: Viele Festivitäten im Restaurant wurden abgesagt. Mit der zusätzlichen Außenbewirtschaftung entstand nun ein attraktiver Ort für die Baden-Badener – und es kam etwas Geld in die leere Kasse. Den Bürgern scheint der Ort zu gefallen, hatten viele sich doch via Facebook darüber beschwert, dass die Stadt eine tolle Location einfach schließen wollte. Seitens der FBB hatten sich die Stadträte Martin Ernst und Prof. Dr. Heinrich Liesen in der Gemeinderatssitzung am vergangenen Montag für den Pächter stark gemacht. Unterstützt wurden sie dabei von dem FDP-Kollegen Rolf Pilarski. Das Trio forderte ein Umdenken.

Die Stadtverwaltung zeigte sich verständig

Der Erste Bürgermeister Alexander Uhlig hat nun nachgegeben: Es gibt eine Übergangslösung, die schöne neue Open-Air-Location darf bis Mitte Oktober offen bleiben. Dann wird man weitersehen.

Fotos: Ben Becher