Der öffentliche Kleiderschrank ist eröffnet!

23Oktober
2023

Am Freitag fand im Klosterhof Lichtental eine kleine Feier statt: Tommy Schindler, Stadtrat der FBB, eröffnete zusammen mit Helferinnen und Helfern feierlich den öffentlichen Schrank. Und schon kamen die ersten Spenderinnen herbei und brachten Jacken, Westen, Mäntel, Hemden und Hosen.

Das Wetter hielt. „Da haben wohl Ihre gute Beziehungen nach oben geholfen“, adressierte sich Tommy Schindler bei seiner kleinen Rede an Äbtissin Bernadette, die den Standort für den Schrank genehmigt hatte.

Gut geschützt unter einer Treppe

Links in einer Ecke des Klosterhofes steht nun der auf Maß eingebaute Schrank. Das Holz hat eine spezielle Beschichtung und hält so der Feuchtigkeit Stand. Die linke Seite mit Kleiderstange ist für Männerkleidung vorgesehen, die rechte für Damen. Im Fach daneben können Kindersachen und zusammengelegte Damen- und Männersachen untergebracht werden. „Unser Schreiner hat sogar eine ausklappbare Fläche eingebaut, damit man die Sachen, die man entfaltet hat, wie auf einem Klapptisch wieder gut zusammenlegen und in den Schrank zurücklegen kann“, freut sich Tommy Schinder.

Ein Gemeinschaftswerk

Der öffentliche Kleiderschrank ist ein lebendiges Zeugnis echten Zusammenhelfens. Den Impuls gab Cornelia Mangelsdorf, FBB, die von einem solchen Schrank in Durmersheim und Karlsruhe gehört hatte. Sie berichtete Tommy Schindler davon und bat ihn, einen Antrag für einen solchen Schrank in Baden-Baden zu stellen. In einen öffentlichen Schrank legen Menschen, die zu viel Kleidung haben, gut erhaltene Stücke ab und Bürger, die Kleidung benötigen, nehmen sich etwas heraus. „Bis zu vier Stücke darf man bringen beziehungsweise herausnehmen“, erklärt Tommy Schindler. „Bitte nur tadellose, saubere Sachen und keine Wäsche oder Socken.“

Tommy Schindler war die treibende Kraft

Er wandte sich zunächst an die Stadt, um das Projekt im Spätsommer 2022 anzuschieben. „Eine Antwort kam recht prompt. Allerdings war zu diesem Zeitpunkt noch geplant, den Schrank im öffentlichen Bereich irgendwo am Brahmsplatz aufzustellen. Wie üblich kamen auch noch jede Menge rechtliche und bürokratische Hinweise. Als dann aber sicher war, dass wir den Schrank im Kloster aufbauen dürfen, hatte sich das mit der Stadt erledigt.“

Viele helfende Hände

Bereitwillige Helfer waren dank Tommy Schindlers gutem Netzwerk schnell gefunden. „Peter Schloss, seines Zeichens Schreinermeister, übernahm die Planung des Schranks. Er bestellte die Platten und fertigte den Schrank in seiner Werkstatt an. Seppl Kast, ein umtriebiger Maurermeister, war der Capo beim Vorbereiten des Untergrunds. Ingo Sänger, Vorstand der Bürgergemeinde Holzhof, stellte seinen Pickup mit Anhänger zur Verfügung, sodass wir Kies und Steine transportieren konnten. Diese beiden Burschen und ich trugen bei den Arbeiten die Hauptlast.“

Sie alle haben ehrenamtlich gearbeitet

Dennoch fielen Kosten von rund 1.000 Euro an. „Wer etwas zu den Materialkosten dazugeben will, darf sich gern bei mir melden“, so Tommy Schindler. Bislang haben sich nur zwei Spender gerührt. Auch der Bauhof half bereitwillig aus, mit Steinen, die für den Untergrund gebraucht wurden.

Sofort kamen Spenderinnen

Cornelia Mangelsdorf kam am Freitag und brachte eine Jacke, Blusen, Kleid und Woll-Poncho für die Erstbefüllung des Kleiderschranks. Silvia von Maydell steuerte einen Mantel, einen Blazer und eine Weste bei. „Wir bringen noch Schals“, verkündeten die beiden, als sie die noch leeren Regale sahen. Viola Liesen durfte auch nicht fehlen, sie spendete langärmelige Männer-Shirts. Rita Wallocha brachte vier neuwertige Damenjeans. „Meine Tochter hat viele gut erhaltene Kindersachen, diese wird sie bald vorbeibringen“, sagt sie.

Ohne regelmäßiges Nachsehen geht es nicht

Damit im Schrank Ordnung herrscht, haben sich mehrere ehrenamtliche Helferinnen bereiterklärt. Sie organisieren sich über eine WhatsApp-Gruppe und werden regelmäßig nach dem Rechten sehen. Wer etwas bringen möchte, kann diese entweder auf Bügeln in den Schrank hängen oder in die Regalfächer räumen, schön geordnet nach Männlein, Weiblein, Kindlein.

„Jetzt heißt es Erfahrungen sammeln“

Wie der Schrank angenommen wird, darauf ist Tommy Schindler jetzt sehr gespannt. „Wir müssen erstmal Erfahrungen sammeln.“ Pläne, wie es mit dem Schrank weitergehen soll, hat er auch schon. „Wenn der Schrank gut angenommen wird, wollen wir auf jeden Fall noch etwas für Schuhe oder Spielsachen in Angriff nehmen. Ein bisschen Platz steht ja neben dem Kleiderschrank noch zur Verfügung.“

Ein herzliches Dankeschön!

Die Freude bei allen Beteiligten ist jedenfalls groß. Nun hoffen alle, dass der Schrank und seine Inhalte gut angenommen werden. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an Tommy Schindler, die Äbtissin, die Handwerker, die Helferinnen und an alle Spender!

Foto: Mit freundlicher Freigabe durch Conny Hecker-Stock