Bahnhofstoiletten: Der Welterbe-Stadt nicht würdig
25Oktober
2022
Tommy Schindler, Stadtrat der FBB, hat sich mit einem Schreiben an OB Dietmar Späth gewandt. Dabei geht es um den unappetitlichen Zustand der Toiletten am Bahnhof.
Kein schönes Bild: Toiletten, in denen es an Papier und Seife fehlt. Und zum Teil unhygienische Zustände herrschen. Machen solch stille Örtchen der Welterbe-Stadt Baden-Baden Ehre? Wohl nicht!
Es hagelt Beschwerden
„Am 26.8.2022 beschwerte sich eine in Baden-Baden wohnende Pendlerin bei mir über den üblen Zustand der Bahnhofstoilette am Ooser Bahnhof“, schreibt Tommy Schindler. „Alles wäre verdreckt und in einem ekelhaften Zustand. Zudem würden Toilettenpapier, Papierhandtücher und Seife fehlen. Insgesamt ein schlechtes Image für ein Weltkulturerbe.
Die Deutsche Bahn ist verantwortlich
Dass für die Pflege der Toilette die Bahn zuständig ist, war jedoch bekannt. Ich beschloss deshalb, den Sachverhalt zu überprüfen und stellte am 27.8.22 bei einem persönlichen Kontrollgang fest, dass tatsächlich Papier und Seife fehlten. Auf dem Boden lag allerhand Abfall herum, teilweise waren die Toilettenschüsseln beschmutzt. Entgegen dem Hinweisschild war die Benutzung der Toilette jedoch an diesem Tag nicht kostenpflichtig.
Testpersonen vor Ort
Um einen Überblick über einen längeren Zeitraum zu erlangen, nahm ich zwei Bekannte mit ins Boot von denen ich wusste, dass sie mehrmals die Woche mit der Bahn nach Karlsruhe fahren. Meine beiden weiblichen Testpersonen empfanden die Toiletten als ekelhaft. Ich denke, dass Damen da allgemein etwas kritischer sind als Herren. Am 12.09.22 konnte eine meiner Testpersonen einen Putzmann antreffen, der Papier und Seife auffüllte. Auch die Abfälle waren beseitigt und es roch nach Desinfektionsmittel. Dies war ebenfalls am 19.09.22 der Fall.
Das Nötigste fehlt
Ich machte mir deshalb an zwei Tagen die Mühe, einige Toilettenbesucher beim Verlassen des Stillen Örtchens nach ihrem Eindruck zu fragen. Vor allem die weiblichen Nutzer fanden den Zustand ekelhaft und bemängelten das Fehlen von Papier und Seife. Darunter waren Gäste aus Australien, Spanien, und Tschechien. Und tatsächlich meinten leider viele, dass der Bahnhof zur Stadt Baden-Baden gehört. Den Bezug zur Deutschen Bahn konnten nur einige deutsche Fahrgäste herstellen. Erwähnenswert ist noch, dass an allen Kontrolltagen keine Gebühr für die Toilettenbenutzung erhoben wurde. Dass eine Bahnhofstoilette keine Wohlfühloase ist, sollte wohl jedem klar sein. Und dass es sehr viele Schmutzfinken gibt, welche es nicht für nötig finden, ihre Hinterlassenschaften komplett zu entfernen, ist auch klar.
Ein schlechter erster Eindruck für Gäste
Energisch zu bemängeln ist jedoch, dass fast durchgehend Toilettenpapier, Papierhandtücher und Seife fehlten. Dieser Zustand ist so nicht hinnehmbar und wirft wirklich ein schlechtes Bild auf Baden-Baden. Durch technische Ergänzungen sollte es doch möglich sein, einen gewissen Vorrat an Hygieneartikeln zu lagern.
Die Stadt muss hier aktiv werden
Ich möchte deshalb vorschlagen, dass die Stadt sich mit der Bahn in Verbindung setzt, damit wenigstens die Verbrauchsmaterialien regelmäßig aufgefüllt werden.“
Fotos: FBB-Archiv
