Allen Leserinnen und Lesern ein frohes Osterfest!

15April
2022

Vor uns liegt das lange Osterwochenende. Auch das Wetter soll mitspielen. Ostereier suchen, mal wieder mit der ganzen Familie am Tisch sitzen, sich ein gutes Essen schmecken lassen und raus in die Natur – das sind tolle Aussichten. Doch können wir uns in diesen unruhigen Zeiten richtig darauf freuen? Ein Kommentar von Cornelia Mangelsdorf.

Vielen von uns wird es ähnlich gegangen sein, bei den Einkäufen fürs Osterfest: Ein üppiges Mahl und für jeden ein Geschenk – ist das nicht übertrieben, jetzt wo viele Menschen auf der Flucht sind und, noch schlimmer, in der Ukraine um ihr Leben fürchten?

Am Anfang steht ein Drama

Mit welcher Gesinnung also dieses Osterfest 2022 begehen? Schauen wir doch mal, wofür Ostern steht. Das Osterfest beginnt mit einer Leidensgeschichte: Jesu Christi Kreuzigung. „Kar" wird abgeleitet von einem Wort, das Klage, Elend oder Trauer bedeutet. Am „Karfreitag“ wurde Jesus dem römischen Statthalter Pontius Pilatus überstellt und zum Tode durch Kreuzigung verurteilt, auf dem Hügel Golgatha.

Dann siegt – das Leben

Doch der Tod konnte auf wundersame Weise besiegt werden: Jesus ist, so versichert die Bibel, auferstanden von den Toten. Am Ostersonntag feiern Christen deshalb die Auferstehung Jesu und den Sieg des Lebens über den Tod – Ostern ist das höchste Kirchenfest der Christenwelt. Die Botschaft von Ostern hat etwas Tröstliches. Im Osterfest steckt eine Hoffnung: dass der Tod nicht das letzte Wort hat.

Das kann man auch auf die aktuelle Situation in der Ukraine übertragen. Dort geschieht gerade unvorstellbares Unrecht. Menschen leiden. Viele von ihnen werden weiterhin ihr Leben lassen, wenn der Krieg andauert. Und doch stellen sich mutige Menschen dem entgegen. Der Wille zu leben ist in diesem Land ungebrochen.

Hoffnung gibt uns neue Kraft

Vom Mut der Unterdrückten kann man eine Menge lernen. Jesus war auch ein solcher – doch er hat sein Ende überwunden. Prinzip Hoffnung. „Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden“, schreibt Hermann Hesse in seinem Gedicht „Stufen“. Und genau dieser Ruf macht Hoffnung. Warum also dieses Osterfest nicht der Hoffnung widmen. Hoffnung macht uns stark. Furcht hingegen – lähmt. Und so sollten wir uns eben doch anstecken lassen von den Kindern, die mit Begeisterung ihre Ostereier suchen und von den schönen Momenten im Kreise unserer Familie oder lieber Freunde. Freuen wir uns an dem, was wir haben. Auch das ist ein Auftrag aus der Bibel an uns. Freuen wir uns also von Herzen auf dieses Ostern, 2022.

Foto: pixabay.com