Alternative zu einer Busspur auf dem Zubringer: FBB unterstützt die Idee der SPD per Antrag

29Mai
2020

In einem Punkt sind sich alle einig: Es muss sich etwas tun, um Busfahrgäste schneller vom Bahnhof in die Innenstadt zu bringen. Statt neun Minuten brauchen Pendler im sogenannten Schnellbus vom Bahnhof in die Innenstadt meist deutlich mehr. Dennoch sind planerische Schnellschüsse oft die zweitbeste – und teuerste Lösung. Die FBB fordert ein sorgfältiges Handeln mit Weitblick.

Zu Stoßzeiten und bei Stau auf der B 500 können auf der Fahrt vom Bahnhof in die City leicht eine halbe Stunde werden. Das macht die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs unattraktiv – ein Eigentor in Sachen moderne Mobilität. Doch gegen die Idee der Stadtverwaltung und einzelner Fraktionen, auf der B 500 zwischen Feuerwache und Verfassungsplatz eine Busspur einrichten zu lassen, hat sich die SPD bereits im Januar ausgesprochen. Auch die FBB ist gegen diesen planerischen Schnellschuss und wandte sich jetzt mit einem Antrag ans Rathaus.

Schwarzwaldstraße nutzen, Busbrücke bauen

Werner Schmoll, SPD, hatte Anfang 2020 beantragt, auf den Bau einer Busspur auf dem Zubringer zu verzichten und eine andere Route für den Bus zu nutzen: Die bereits beschlossene Fußgänger- und Fahrradbrücke beim Aumatt-Stadion solle neu geplant und für Busse der Stadtwerke vorgesehen werden. Der Bus würde dann die Schwarzwaldstraße bis zum Ende und dann die Aumatt- und Eisenbahnstraße nutzen und die staugeplagte B 500 umfahren.

Gefordert: die denkbar beste Lösung

Die FBB unterstützt diese Idee. Und kommt mit ihrer Verstärkung zur rechten Zeit, da die Fußgänger- und Fahrradbrücke beim Aumattstadion bereits beschlossene Sache ist. Sie beantragt, „das laufende Ausschreibungs- und Vergabeverfahren für die neu zu bauende Brücke am Aumattstadion auszusetzen, bis in den angekündigten und bisher nicht durchgeführten Gremienberatungen eine Meinungsbildung über Optionen zur Führung des ÖPNV, unter Beachtung einer realistischen und zeitgerechten Umsetzungsmöglichkeit, im Bereich westliche Stadteinfahrt erfolgt ist.“

Die Weststadt verkehrstechnisch besser anbinden

Die FBB-Fraktion sieht in den Vorschlägen der SPD auch eine zielführende Grundlage zur Entwicklung einer erweiterten ÖPNV-Anbindung der Quartiere Cité / Schwarzwaldstraße / Oos-Scheuern; sowie eine Lösung, die den dringenden Bedarf einer möglichst staufreien Verkehrsführung für Busse vom Bahnhof in die Innenstadt gewährleisten kann; und die mit dem bereits vorhandenen Planungsrecht der Stadt zu lösen ist und nicht von der Zustimmung anderer Träger abhängt und insgesamt kosten- und ressourcensparend ist. Außerdem sei dies ein Beitrag, das Erscheinungsbild Baden-Badens an der B 500-Einfahrt nicht zusätzlich durch eine erdrückende Asphalt-Rollbahn zu beeinträchtigen.

Kein Stückwerk, sondern eine weitsichtige Planung

„Die gelungene Gedankenführung des SPD-Antrags wäre jetzt als Schemaplanung aufzuarbeiten und entsprechend zu visualisieren, damit er für jedermann nachvollziehbar wird. Das sollte nun dringlich geschehen, die ausstehenden Beratungen sind baldigst aufzurufen und das laufende Verfahren des Fußgängerbrücken-Neubaus unverzüglich auszusetzen“, heißt es weiterhin.

Fotos: FBB-Archiv