Stammtisch trifft Design-Genie

25Mai
2023

Das Treffen der FBB am vergangenen Dienstag begann mit einem Besuch in der privaten Sammlung des verstorbenen Designers Louis Lepoix. Nach dem Besuch in der Quettigstraße ging es mit aktuellen Themen im Gepäck ins Kurhaus. Dort wurde mit Verve diskutiert – über heiße Eisen und Arbeitsplätze, die bleiben müssen.

Der Franzose Louis Lepoix war ein Genie in Sachen Design. Er lebte seit 1952 in Baden-Baden, hatte 112 Patente angemeldet und erhielt während seines Lebens 202 Design-Auszeichnungen. In der Quettigstraße 10a ist in einem Privathaus provisorisch das Louis-Lepoix-Museum untergebracht, das sinnvollerweise eines Tages ins Stadtmuseum integriert werden könnte. Die Leiterin dieses Museums, Lepoix‘ ehmalige Lebensgefährtin Erika Kübler, ermöglichte den Stammtisch-Besuchern eine Begehung. Die meisten waren erstaunt darüber, dass viele ihnen bekannte Gebrauchsgegenstände von Louis Lepoix entworfen wurden – so etwa das BIC-Feuerzeug, aber auch Windräder, Rasierapparte, Züge und andere Fahrzeuge.

Nach dem Museum ging es ins Kurhaus

Gegen 19 Uhr trafen sich die FBBler dann zum Stammtisch im Kurhaus. Prof. Dr. Heinrich Liesen, Stadtrat der FBB, wandte sich an die Gäste: „Ich darf alle begrüßen, die nicht bei Louis Lepoix waren. Sie haben etwas verpasst. Diese private Sammlung zeigt, dass die Stadt Baden-Baden unglaubliche Ressourcen hat brachliegen lassen, denen sich kein Bürgermeister, kein Gemeinderat annimmt. Solange wir können, werden wir für solche Themen kämpfen.“

Die unbekannten Schätze der Stadt

Martin Ernst, Chef der FBB, ergriff das Wort. „Wir haben damit angefangen, euch bei den Stammtisch-Terminen vorab zu Besichtigungen einzuladen. Das letzte Mal konnten wir einen Stollen in Lichtental besichtigen, in dem sich die Menschen im Krieg versteckt haben. Heute war es das Lepoix-Museum. Unsere Serie wird weitergehen.“

Das unsägliche Thema Schillerbrücke

Dann kam Rainer Lauerhaß, Stadtrat der FBB, auf ein aktuelles Thema zu sprechen, das am Tag zuvor im Gemeinderat behandelt wurde: die Schillerbrücke. „Diese stellt eine wichtige Verbindung ins Rebland dar. In gewissen Zeitabständen werden Brücken kontrolliert. Zuletzt hatte diese Brücke eine Note von 3,4 bekommen. Die schlechteste Note liegt bei 4. Die Berichte über ihre Mängel wurden jahrelang abgeheftet – und das war’s. Doch nun will man die Brücke für viel Geld sanieren. Der Zeitpunkt ist aber schlecht gewählt: Gleichzeitig wird in der Maria-Viktoria-Straße gebaut, die für die Umleitung benötigt würde. Beides für den Verkehr zu sperren kann nicht gutgehen. Für mich war es das Erfolgserlebnis, dass die baldige Sanierung eben aus diesem Grund abgelehnt wurde. Ein Gegenvorschlag der Stadt ist jetzt am Werden.“

 

 

Foto: Tommy Schindler